Bundesstaat South Australia im Größenvergleich
Nullarbor mit Null Autos auf dem Eyre Highway

13.2.2017 Nullarbor bis nach West Australia

Das ist also die „gefürchtete“ Nullarbor Ebene. Sie ist 1.200 Kilometer breit und mit rund 200.000 Quadratkilometern das größte Stück Kalkstein der Welt. "Nulla arbor" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt "kein Baum". Allerdings ist es ein Trugschluss, dass in der bekannten Karst-Wüste Australiens keine Bäume wachsen. Es ist es hier streckenweise deutlich grüner, als der Name vermuten lässt. Ohne jeglichen Baum ist nur ein geringer Teil des Gebietes. Wir hatten jedenfalls nicht so viel Busch erwartet. Dadurch wird die Fahrt auch keineswegs langweilig. Mehrere Abstecher zu den Steilküsten bieten Abwechslung. Alle 150-200 km gibt es ein Roadhouse mit Tankstelle, Motel und Campingplatz, ansonsten kein Dorf, keine Stadt, einfach NICHTS außer Wildnis.

Mitten in der Nullarbor Ebene passieren wir die Grenze zwischen South und West Australia. Der australische Zollbeamte kommt in unser WoMo und hält nach bestimmten Dingen Ausschau, die nicht nach West Australia eingeführt werden dürfen. Hierzu gehören u.a. Honig, frisches Obst und Gemüse, ungeschälte Kartoffeln und Zwiebeln. So gründlich wurden wir noch nie auf unseren Reisen kontrolliert. Nicht nur Kühl- und Gefrierschrank, nein - er öffnet alle Schubladen und Türen und durchleuchtet sie mit der Taschenlampe.

Dann noch weitere 360 km und es reicht für heute - 550 km Fahrstrecke - unsere bisher längste Tagesetappe. Wir übernachten himmlisch ruhig auf einem Übernachtungsparkplatz mitten im Nichts.

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At the border every vehicle is searched.

We are now driving 1200 km westward on the famous Eyre highway, typically known as the Nullarbor Plain, which is only a part of the distance from Ceduna to Norseman. The Nullarbor Plain comes from Latin: nullus, "no", and arbor, "tree" is part of the area of flat, almost treeless, arid or semi-arid country, located on the Great Australian Bight coast. It is the world's largest single exposure of limestone bedrock, and occupies an area of about 200,000 square kilometres.

The most dangerous “animals” are not the venomous snakes but the oncoming road-trains which blow you of the road if you don’t slow down. We spontaneously park at the rear of the Nullarbor Roadhouse (called caravan park) for 20$ unpowered. We enjoy a beer at the bar for 8,50 $ and do not refuel diesel for 1,76$/L.  The prices are high, but we are in the outback, more than 500 km away in any direction from a town.

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Roadtrain Nullarbor

11.-13.2. Streaky Bay bis Nullarbor Roadhouse

Nach 300 km Fahrt auf meist schnurgerader Straße, auf der wir nur sehr selten einem Auto begegnen, erreichen wir Streaky Bay, eine Küstenstadt, die im Westen der Eyre-Halbinsel an der Großen Australischen Buch am Flinders Highway liegt. Wir genießen es, auf einem Caravan Park nur wenige Meter vom Meer entfernt zu stehen. Meeresrauschen, eine steife Brise, Pelikane, Muschelsand. Glück gehabt, einen so schönen Platz zu finden!

In Ceduna kaufen wir am nächsten Tag ein, jedoch keinerlei Obst und Gemüse, da wir nichts Frisches nach Westaustralien einführen dürfen. Auf dem Eyre HWY kommt uns im Schnitt alle zwei Kilometer ein Auto entgegen. Das ist schon eine recht beachtliche Verkehrsdichte auf so einer einsamen Strecke. Besonders beeindruckend und schier „umwerfend“ bei Wind sind die Road Trains, wenn sie an uns vorbeirauschen.

Im weiteren Verlauf der Strecke besteht die Landschaft überwiegend aus Mallee Eukalyptusbäumen - die Antwort der australischen Natur auf extreme Bedingungen in den semiariden Gebieten im Süden von Australien. Sie werden auch als Schirmbäume bezeichnet, weil sie unten herum meist trocken sind, aber eine schirmartige grüne Krone besitzen. Dazwischen Flächen mit  Gras, riesige Getreidefelder, Farmgebäude oft erst am Horizont, kleine Windmühlen über Brunnen. Etwa 18 Kilometer vor dem Nullarbor Roadhouse fahren wir in die Nullarbor Plain hinein.

Spontan übernachten wir im Hinterhof (=Caravan Park) des Nullarbor Roadhouse. Womit wir nicht gerechnet hätten - selbst hier im tiefsten Outback überrascht uns ein einwandfreies Internetsignal. Unserer Teilnahme am WWW steht also nichts im Wege. Und selbst unser „Seidenstraßen-Klaus“ erreicht uns am Telefon. Am Abend genehmigen wir uns noch je ein Bier in der Bar. Beide zusammen fast so teuer (17$) wie unsere Übernachtung (20$), auch die  Diesel Preise steigen mit 1,76 $/l deutlich an.

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It is a 300 km almost straight road from Port Lincoln to Streaky Bay, today a small picturesque town of approximately 1000 people. The town itself serves the local wheat farming community and a fishing industry specialising in Crayfish (Lobsters), Abalone and shark. We enjoy the popular Caravan Park situated directly at the beach. From our camper window we see pelicans walking through the low tide sand looking for prey.

120 km further north lies Ceduna, the last chance to buy food before entering the Nullarbor Plain, but only meat and bread, because no fruit and veggies are allowed to bring into Western Australia. At the border every vehicle is searched.

We are now driving 1200 km westward on the famous Eyre highway, typically known as the Nullarbor Plain, which is only a part of the distance from Ceduna to Norseman. The Nullarbor Plain comes from Latin: nullus, "no", and arbor, "tree" is part of the area of flat, almost treeless, arid or semi-arid country, located on the Great Australian Bight coast. It is the world's largest single exposure of limestone bedrock, and occupies an area of about 200,000 square kilometres.

The most dangerous “animals” are not the venomous snakes but the oncoming road-trains which blow you of the road if you don’t slow down. We spontaneously park at the rear of the Nullarbor Roadhouse (called caravan park) for 20$ unpowered. We enjoy a beer at the bar for 8,50 $ and do not refuel diesel for 1,76$/L. The prices are high, but we are in the outback, more than 500 km away in any direction from a town.

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Port Lincoln Küste

8.-11.2.2017 Whyalla und Port Lincoln

Irgendwie ist es hier in Australien immer heiß, sobald wir in eine Weinregion kommen! Nachdem die Temperaturen im Clare Valley auf 38 Grad steigen, zieht es uns schnell weiter Richtung Küste. Bei unserer Fahrt nach Whyalla - eine alte Minenstadt an der Westseite des Spencer-Golfs mit durchschnittlich 300 Tagen Sonnenschein im Jahr - steigt die Temperatur auf sage und schreibe 46 (!) Grad. Eindeutig zu heiß. Da gibt’s nur eins: ein Campingplatz mit Strom, damit wir unsere Klimaanlage einschalten können. Und selbst mit Klimaanlage ist es abends im WoMo noch 29 Grad heiß. Wetterprognose für den nächsten Tag: 44 Grad. Schnell weiter! Nach 250 km Fahrt erreichen wir Port Lincoln, dort hat es angenehme 28 Grad mit einer kühlenden Meeresbrise am Abend - kein Vergleich zu gestern!

Port Lincoln ist eine ausgesprochen australische Urlaubsdestination. Europäer verirren sich nur selten in diesen angenehmen, recht stattlichen und doch fußläufig gut erschlossenen Ort, der so abseits liegt wie eine Insel. Die Küste ist abwechslungsreich mit steilen Klippen und einsamen Sandstränden. Wir gönnen uns einen Tag am Meer bei sanfter Meeresbrise. Nebenbei sind wir nicht faul: putzen, waschen, kochen, Auto polieren, schreiben, Fotos sortieren, recherchieren und planen für die nächsten Tage. Solche Tage braucht es zwischendurch! Wie sagte Ingrid so schön: „Damit die Seele dem Körper nachkommen kann …“.

Eigentlich ist Sepp ja wegen dem weißen Hai hier, denn wenn man den Werbesprüchen glauben soll, dann ist Port Lincoln der Ort, wo man mit dem weißen Hai tauchen kann (im Käfig natürlich). Aber wie es so ist mit „schein und sein“ … nach intensivem Nachfragen gibt man zu, dass es in den letzten Wochen keine Sichtung des großen Räubers gab. Sepp spart sich die 500$ für den Tagestripp und geht dann lieber in Westaustralien einmal mehr tauchen.

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It is too hot in the Clare valley - 38°C. We try to be smart and head for the coast, but when we hit Port Augusta on the northern end of the Spencer-Golf the temperature rises to 46°C - the highest temperature I can remember in my life. The only consequence: let’s go to the seaport Whyalla where the caravan park has powered sites which allows to plug in our portable air-condition. In the evening we still have 29°C in our motorhome.

Port Lincoln offers lower temperatures, situated on the lower Eyre Peninsula. The town has a population of 14,500 and is reputed to have the most millionaires per capita in Australia. The "Seafood Capital of Australia" is a typical Australian holiday destination, foreign tourists do not typically come here. And if you believe the tourist brochures, the ultimate highlight is diving with the white shark (in a cage of course). But seeing is believing and I questioned some people beforehand and found out - nobody has encountered a white shark for weeks - I save the 500$ for the day trip and will spend some more time diving in Western Australia.

So we enjoy a day on the beach, relax and prepare ourselves for the great ride across the Nullarbor Plain.

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so teuer kann eine Flasche Wein sein im Barossa Valley ...

4.-8.2.2017 Von Melbourne nach Hahndorf, Barossa- und Clare Valley

Morgens um 9 Uhr startet unsere Fähre von Devonport nach Melbourne, Temperatur: 15 Grad. Bei unserer Ankunft 10 Stunden später: 37Grad ! Wir sind noch einmal Gast bei Jutta und Wolfgang, springen als erstes in den Pool und werden dann verwöhnt mit deutscher Hausmannskost und selbstgebackenem, super leckerem Brot!

Dann geht es weiter nach South Australia. Vorbei mit den kurzen Entfernungen und angenehmen Temperaturen auf Tassie! Nach ca. 700 km erreichen wir Hahndorf, 1839 von nur 52 Familien gegründet -  deutschsprachige Lutheraner, die aus religiösen Gründen verfolgt wurden und deshalb aus Osteuropa bis ans anderen Ende der Welt flohen. Heute lockt Hahndorfs kleines Stück Deutschland Besucher aus aller Welt an! Typisch deutsch - Bier, Wein, Wurst und Süßigkeiten? Zu diesem Schluss könnte man kommen, wenn man sich Hahndorf ansieht.

Nach 2 Stunden in diesem Touristenort zieht es uns weiter ins Barossa Valley, das bekannteste und produktivste Weinanbaugebiet des Kontinents. Hier gibt es rund 150 Weingüter und Kellereien, auf den 10.000 Hektar Weinanbaufläche werden knapp 60% des australischen Weins produziert, vor allem der schwere, beerige Shiraz wird hier kultiviert. Die Region wurde im Jahr 1842 durch europäische Einwanderer besiedelt und hat sich den Charme der Alten Welt bis heute bewahrt. Wir besuchen das Weingut „Seppeltsfield“, 1851 gegründet. Übrigens: Charles und Camilla waren auch schon hier :-)

Das können die Australier super gut - ihre Produkte ideenreich vermarkten! Für 200 Dollar z.B. kann man den Wein seines Geburtsjahres in einer privaten Kellertour degustieren. In den noblen Weingütern gibt es eine Menge Weine, die 700 Dollar und noch viel mehr kosten.

Am nächsten Tag fahren wir weiter ins Clare Valley, eine der ältesten Weinregionen Australiens. Es ist vor allem für seinen hervorragenden Riesling bekannt und gilt als DAS australische Riesling-Anbaugebiet schlechthin. Das mittelmeerähnliche Klima bietet ideale Bedingungen für den Anbau hochwertiger Riesling-, Chardonnay-, Shiraz-, Cabernet Sauvignon-, Semillon- und Merlot-Trauben. Im Clare Valley gibt es über 40 zumeist kleine Weingüter, die größtenteils an der 40 km langen Strecke zwischen Auburn und Clare liegen. Auf Rainers Empfehlung machen wir eine Weinprobe mit Tapas in Clare und - ganz ehrlich - uns gefällt es hier im Clare Valley viel besser als im Barossa Valley - vielleicht liegt es an der mittelmeerähnlichen Atmosphäre oder daran, dass es weniger touristisch ist?

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What a temperature shock when arriving in Melbourne: 37°C. In the morning when we left Tasmania we had just 15°C. For the last time we enjoy the hospitality at our German friends in Melbourne which means pool - German bread and sausages….

After 700 km we arrive at the historic German town Hahndorf, the main street has still many of its original buildings. In the meantime it is more a Disneyland with humba music and sausages with sauerkraut. The Brauhaus serves German food and beer in a rustic stone.

Two hours later we arrive at Barossa Valley, the most famous and productive wine region in Australia. There are app. 150 wineries with dozens of cellar doors for wine tasting. This region was cultivated around 1842 through European settlers and still has some charm of the old world.

We visit the „Seppeltsfield“ cellar door, established in 1851. By the way: Prince Charles and Camilla have been here recently :-)  

The Australians are great, when it comes to creative marketing ideas. For $ 200 you can tour the Centennial Cellar partake in a tasting of the tawny from the year of your birth, poured directly from the barrel. Or even crazier: They have set aside a quantity of consecutive vintages for over 100 years. The 1917 tawny is available at $700 per 100ml bottle. The oldest, an 1880 Para Vintage Tawny (100ml also) will set you back $ 2450.

The next day we drive to Clare Valley,located about 100 kilometres north of the Adelaide. It is notable for being the location of “the Riesling” in Australia. Having Mediterranean climate the Clare Valley wine region offers in addition to Riesling good Chardonnay-, Shiraz-, Cabernet Sauvignon-, Semillon- und Merlot wines. The 40 wineries are typically smaller than in Barossa but nevertheless we like it more. May be because it is cosier and less touristic.

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