Namibia

24.-26.8. Fish River Canyon und Ai-Ais

Unsere letzten Wellblech-Strecken auf dieser Reise - darüber freuen wir uns! Die Ziele, die wir ansteuern, entschädigen jedoch für das Gerumpele: Fish River Canyon und Ai-Ais.

Der Fischfluss ist mit einer Länge von über 650 Kilometer der längste Fluss Namibias. Der Canyon am Unterlauf des Fisch-Flusses gehört zu den eindrucksvollsten Naturschönheiten im südlichen Teil Namibias. Mit seiner Tiefe von bis zu 550 Metern gilt der Fish River Canyon - nach dem Grand Canyon in Amerika - als zweitgrößter Canyon der Welt. Der Canyon windet sich über eine Distanz von rund 160 km durch das zerklüftete Koubis-Bergmassiv bis hinunter nach Ai-Ais, wo er endet.

Der Fish River Canyon entstand vermutlich vor rund 500 Millionen Jahren während der Pluvialzeiten. Die Schlucht entstand jedoch nicht allein durch Wassererosion, sondern durch Einbrechen der Talsohle auf Grund von Bewegungen in der Erdkruste. Auch wenn wir schon am Grand Canyon waren - der Blick in die Schluchten ist wirklich beeindruckend!

Vom Fish River Canyon ist es nur ein kleiner Sprung bis nach Ai-Ais am südlichen Ende des Canyons. Unablässig führt die Schotterpiste durch das zerklüftete, schwärzliche Koubis Massiv bergab.
Aus den Quellen von Ai-Ais sprudelt Thermalwasser,  rund 60 °C heiß und reich an Sulfaten, Chloriden und Fluoriden. 'Ai-Ais' bedeutet in der Sprache der Nama 'brennendes Wasser'. Die Außentemperaturen steigen heute auf 33 °C im Schatten. Aber nachts kühlt es Gott sei Dank merklich bis 14°C ab. Wir genießen das Bad im 35°C warmen Außenpool und waschen den Staub der letzten Wochen aus den Poren (natürlich haben wir vorher geduscht!)

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Hopefully it is our last bad corrugated road to the Fish River Canyon and further to Ais-Ais. The fish river is with 650 km the longest river in Namibia. The 550 m deep canyon is the second biggest canyon after the Grand Canyon. The canyon is app. 500 Mio years old and was not only formed by erosion but also by movement of the tectonic plates. For us this canyon is almost as spectacular as the Grand Canyon. At the end of the canyon lies the hot spring Ais-Ais directly on the shore of the fish river. The thermal water has a temperature of 60°C and is rich with minerals. The outdoor pool is cooled down to 35°C and is open 24 hours. We enjoy a day and a night bath to rinse all the African dust off our body. A wonderful farewell to Namibia.

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23.-24.8.2016 Keetmanshoop und Köcherbaumwald

„Gelegentliche Sandstürme“ stand noch in unserem letzten Bericht - und schon sind wir mittendrin auf unserer Fahrt von Lüderitz nach Keetmanshoop,1866 als Missionsstation gegründet. Dort stehen wir in der Nähe eines Köcherbaumwaldes - bei Sonnenuntergang herrlich anzusehen, die Bäume in goldenes Licht getaucht !

Die Köcherbaumwälder wurden mittlerweile zum National Monument deklariert. Diese Baumgruppen des Aloe dichotoma stehen seit 1955 unter Naturschutz. Der Köcherbaum ist besonders im heißen und trockenen Süden Namibias heimisch. Die bis zu neun Meter hohen Gewächse sind Sukkulenten. Sie passen sich an die extremen Umweltbedingungen an, indem sie in ihrem Stamm Wasser speichern. Köcherbäume blühen erstmals nach 20 bis 30 Jahren und können bis zu 300 Jahre alt werden.

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On the way out of Lüderitz we encounter a real sandstorm, we have to slow down to 50 km/h to avoid to be blown off the road. But luckily 40 km inland everything is over. After 350 km we reach
Keetmanshoop, founded in 1866 by missionaries. We camp in next to the famous quiver tree forest with a breath-taking view during sunset.

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21.-23.8.2016 Kolmanskuppe und Lüderitz

Welch ein Vergnügen! Endlich wieder Asphaltstraße auf unserer 120 km Strecke durch das Diamanten-Sperrgebiet von Aus nach Lüderitz und durchgehend entspanntes Fahren!

Kurz vor Lüderitz besichtigen wir Kolmanskuppe, dank reicher Diamantenvorkommen um 1910 vielleicht die wohlhabendste Stadt der Welt und ist heute eine Geisterstadt. Bei unserer Führung lernen wir viel über den Alltag der ca. 400 Deutschen, die hier sehr luxuriös und „europäisch“ Anfang des 20. Jahrhunderts lebten.

Nur noch wenige Kilometer und wir erreichen Lüderitz. Lüderitz war stets ein etwas verschlafener und beinahe skurriler Ort, der aber gerade daher seinen Reiz bezieht. Die Gründerstadt Namibias – sie zählt heute ca. 20.000 Einwohner – am Rande der Namib Wüste wurde einst auf den nackten Granitfelsen gebaut und ist den oft stürmischen Atlantikwinden ausgeliefert wie kein anderer Ort in Namibia. Auch See Nebel und gelegentliche Sandstürme tragen zum rauhen Klima in Lüderitz bei. Wir stehen mit unseren WoMos direkt am Meer und sind dem immerwährenden Wind ausgesetzt. Ein Einheimischer erzählt uns, dass es im November noch viel stürmischer wird! Man muss die Autotür beim Öffnen festhalten, sonst ist sie weg!

Die Menschen hier leben – außer vom Tourismus und Diamantenabbau – hauptsächlich von der Fischerei. Der kalte Benguela Meeresstrom führt große Mengen Plankton mit sich und sorgt für einen enormen Fischreichtum in den Küstengewässern. Da das Meer sehr sauber ist, werden auch Austern gezüchtet.

Vieles hier ist rückläufig: die Fischereiquote, die Touristenzahlen, das Geld, das sich in der Stadt verdienen lässt. Die Arbeitslosenquote liegt bei 60 Prozent, die ehemaligen Fabriken verfallen, Mehrheit und Macht der Weißen sind längst passé. Nur die Wüste arbeitet sich jeden Tag vor, kriecht über die Straße und die neu gelegten Bahngleise, die Lüderitz mit dem 113 Kilometer entfernt gelegenen Aus und via Aus mit Windhuk verbinden sollen.

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What a difference to the gravel roads we had the days before! Finally 120 km of good paved roads, which is like cruising in heaven from Aus to Lüderitz!

Just before entering Lüderitz we visit Kolmanskuppe, thanks to rich diamond fields it was the richest town in the world in 1910, today it is a ghost town. On our guided tour we learn a lot about the daily life in those days. App. 400 Germans enjoyed a hard but luxury life in the beginning of the 20. Century.

A few miles down the road is Lüderitz, the first settlement in Namibia, today a sleepy town with only 20 000 inhabitants is situated on the border of the Namib desert and is often exposed to the rough Atlantic storms. Fog and sandstorms are typical for the rough climate in Lüderitz.

We camp directly on the shark Island Peninsula and are fully exposed to the rough winds. A local tells us that in November they have real storms - if you don’t hold your car door tight when opening it, the door will be blown away! The people make their living from tourism and fishing industry and last not least diamonds. The cold Benguela current brings a lot of fish to the coast. The sea is clean and allows to grow wonderful oysters. .

The town is somehow on the decline - fish quantities and the numbers of tourist decreasing - the unemployment rate is app. 60%. Only the desert moves on every day, it covers the new railway tracks as well as parts of the new roads.

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19.-21.8.2016 Schloss Duwisib und Aus

Unser heutiger Tag ist ein einziges Kontrastprogramm! 180 km grottenschlechte Wellblech-Schotterpiste, umwerfendes Farbspiel in der Landschaft - gelb, orange, ocker, grau, beige, braun … - und dann am Ziel reiben wir uns verwundert die Augen: Gleich einer Fata Morgana erhebt sich aus der Wüste eine aus rotem Sandstein gemauerte Burg. Wehrtürme und Zinnen und die Anmutung einer mittelalterlichen Festung haben wir hier in der Wüste auf 1.450 m Höhe bestimmt nicht erwartet.

Der preußische Aristokrat Baron Hans Heinrich von Wolf - er hatte zuvor in der Schutztruppe gedient - und seine begüterte amerikanische Ehefrau ließen Schloss Duwisib um 1908 von einem Berliner Architekten erbauen. Das Schloss aus rotem Sandstein in der kargen Halbwüste hat 22 Zimmer, einen Rittersaal und einen schattigen Innenhof mit Springbrunnen.

Von Wolf kaufte mehrere umliegende Farmen auf und begann auf seinem über 50.000 Hektar großen Anwesen eine Pferdezucht im großen Stil. Bei Ausbruch des 1. Weltkriegs meldete sich Baron von Wolf als Offizier. Er fiel 1916 in den Schützengräben in Frankreich. In den 1970er Jahren ging das Schloss in Staatsbesitz über und ist heute ein Museum. Wir haben viele Schlösser in Europa besucht, doch Duwisib „hat was“ in seiner Wüsten-Exotik!

Am nächsten Tag fahren wir 220 km nach Aus, 213 km davon z.T. grottenschlechte Waschbrettpiste mit Tiefsand-Passagen, die wir mit 4x4 gerade so schaffen. Das erfordert permanent konzentriertes Fahren, allein davon ist Sepp am Ende der Fahrt total verspannt. Was noch dazukommt: unser erster platter Reifen auf dieser Reise. Ein spitzer Stein hat sich durch das Profil gebohrt, ist anscheinend üblich auf solchen Pisten. Aber wir sind ja schon von Asien geübt und das Reifen wechseln geht ruck zuck und an der nächsten Tanke in Aus wird der Riefen sofort geflickt.

Aber wir sollten uns nicht beschweren! Der Farmer, auf dessen Guestfarm wir übernachten, muss zum Einkaufen im Supermarkt, zum Arzt, zu Besuchen lebenslang Hunderte von Kilometern Waschbrettpiste fahren. Seine Farm ist 6.000 ha (60 km²) groß. Er hat 600 Schafe, 400 Rinder, 18 Pferde und erzählt uns, dass ein Rind 30 bis 40 ha Fläche benötigt. Reserven braucht er immer für 4 Jahre, denn es regnet oft jahrelang nicht. Es gibt viele solcher Farmen in der Namib Wüste, meist 60 bis 100 km groß, um auf Dauer bestehen zu können.

Aus liegt auf einer Höhe von 1.485 m üdM in der Namibwüste und war während der Kolonialzeit ein wichtiger Haltepunkt der Bahnlinie Lüderitz - Keetmanshoop. Nach der anstrengenden Fahrt sitzen wir entspannt auf der Terrasse des „Hotel Bahnhof“ und lassen uns Kaffee und Kuchen schmecken!

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Today’s driving program is only 180 km, but the roads are partly terrible but the landscape is wonderful; Mountains, dunes and salt pans with varying colours like a Fata Morgana. And then Duwisib castle in the middle of nowhere. In 1908 the Prussian Baron Hans Heinrich von Wolf and his American wife decide to build a castle in the desert with red sandstone having 22 rooms, a big knight’s hall and a fountain in the atrium.

It is not the building itself, it is the desert atmosphere which makes the place unique.

The next day we finish the worst part of our Namibia tour, 220 km mainly bad gravel road with soft sand which we only manage using our 4 wheel drive capability. At the end of these part of the road we have a flat tyre, a sharp stone screwed its way through the tyre, typical for this part of the country. The good news: at the next filling station in Aus the manager himself waits for clients to fix the tyre.

Aus is situated at an altitude of 1.485 m in the Namib Desert, it was an important train stop during the colonial times. After having settled all our issues we enjoy a coffee with German cake in the “Hotel Bahnhof” (= Hotel train station).

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Düne 45

17.-19.9. Sossusvlei -  zählt zu den höchsten Dünen der Welt

90 km Schotterpiste und wir erreichen unseren Campingplatz im Namib-Naukluft Park. Hier liegt die Salzpfanne des Sossusvlei mitten im Park in der gut 32.000 km“ großen Dünen- oder Zentralnamib. Diese Wüste beherrscht die gesamte Küstenlandschaft Namibias. Der Namib-Naukluft-Park wurde von den deutschen Kolonialherren bereits im Jahr 1907 gegründet. Nachdem im Laufe der Zeit dem Park immer mehr Gebiete hinzu geordnet wurden, ist er mit nahezu 50.000 Quadratkilometern Afrikas größter Nationalpark.

Das Vlei ist Teil der mehr als 300 km langen und 140 km breiten endlosen Dünenlandschaft. Bei unserer Fahrt mit dem eigenen Auto durch den Park präsentieren sich orangefarbene Dünen, die mit bis zu über 380 Meter Höhenunterschied gegenüber der Pfanne zu den höchsten der Welt gehören. Die höchste unter ihnen ist Big Daddy, die auch Crazy Dune genannt wird. Zum Sonnenuntergang klettern wir auf die 350 m hohe Düne 45 und genießen die Aussicht auf das endlose Dünenmeer.

Am nächsten Morgen fahren wir Richtung Sossusvlei, rund sechzig Kilometer vom Parkeingang entfernt. Die Straße bis dorthin wurde geteert und ist in einem guten Zustand. Am Ende der Strecke befindet sich unter einigen Kameldornbäumen ein Parkplatz. Von dort bringt uns ein Shuttle-Bus zum Vlei mit seiner einzigartigen Landschaft.

Krönung des Tages ist mein Geburtstagsgeschenk: ein Sonnenuntergang-Rundflug mit einer Cessna über die grandiose Dünenlandschaft der Namib-Wüste. Unbeschreiblich!

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The sand dunes of Sossusvlei are referred as one of the highest dunes in the world. Indeed it is one of the most spectacular sights in Namibia. The National Park campsite is situated on the border of the Namib-Naukluft Park, the largest conservation area in Africa. Best time to visit is before sunset or after sunrise, the colours are strong and constantly changing. Our sunset adventure is climbing Dune 45 and then rushing back the 45 km to the camp gate before it closes at 18:30. The morning tour is following the Tsauchab River 60 km and then changes to a 4x4 park vehicle for the last 4 km of sandy road to its end. Another 1 hour hike through deep sand and we are in the middle of “Dead Vlei” - the Death Valley of Namibia. It is a white salt pan surrounded by red dunes with all varieties of changing colours.

In the late afternoon finally Gerhild’s birthday present - a Cessna flight over the dunes just before sunset - incredible colours and landscapes.

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16.-17.8.2016 Solitaire - Geburtstag in einem Wüstennest

So schön beginnt mein Tag: Morgens um 8 Uhr stehen alle Frühsportler schon parat, um mir ein Geburtstagsständchen zu singen. Dann verlassen wir - bei Nieselregen und 12°C - Swakopmund Richtung Solitaire und innerhalb einer Stunde steigt die Temperatur in der Wüste auf 25°C. Unsere komplette 270 km lange Tagesstrecke des Trans Kalahari Highways ist Staubpiste, mal besser, mal rumpliger.  Wir überqueren den Wendekreis des Steinbocks, der die Tropenregion des Planeten markiert und schon sind wir „mitten im Nichts“ an unserem Zielort: Solitaire.

Hier befindet sich die einzige Tankstelle und der einzige Lebensmittelladen zwischen der Küstenstadt Walvis Bay und der Hauptstadt Windhoek sowie zwischen Walvis Bay und den Dünen im Sossusvlei. Das Wüstennest ist daher ein wichtiger Rast- und Versorgungspunkt in diesem dünn besiedelten Gebiet.

Legendär und im Reiseführer erwähnt ist der Kuchen, den der 55-jährige Moose McGregor zubereitet. In Sambia von einer deutschen Mutter aus Pforzheim und einem schottischen Vater großgezogen, verschlug es ihn schließlich nach Namibia. Seine berühmteste Kreation ist der Apfelkuchen mit Streuseln vom Blech, von dem er täglich an die 200 Stücke verkauft - auch an uns! Am Abend verwöhne ich meine Gäste „international“ mit namibischem Bier, südafrikanischem Wein und einer Original Pfälzer Brotzeit. Und meine Gäste verwöhnen mich mit Parodie und Tanzvorführung. Ein unvergesslicher Tag!

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Gerhilds birthday! At 8:00 all our friends show up to sing a song for her before we leave a foggy Swakopmund. 270 km later we enjoy sunshine again in a desert settlement called Solitaire. It is a typical outback station - fuel, a small shop, a bakery, a restaurant and a beautiful desert campground. Just the right place for Gerhilds birthday party serving German bread and homemade sausages brought all along from Germany many months ago. The girls of our group are not shy to show their dancing and show talents. A memorable evening in the desert.

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Namib Wüste

12.-16.8.2016 Swakopmund

Auf einer Salzstraße geht es weiter nach Swakopmund. Historische Bedeutung erlangte die Stadt unter der deutschen Kolonialverwaltung als Teil der Kolonie Deutsch-Südwestafrika und als wichtigster Hafen für Einwanderer aus Deutschland.

Das Stadtbild des rund 45.000 Einwohner zählenden Ortes in der Namib Wüste ist noch heute durch zahlreiche Kolonialbauten geprägt und ist ein beliebtes Seebad mit vielen touristischen Attraktionen. Die Einheimischen bezeichnen ihre Heimat gerne als „südlichstes Nordseebad“. Der Wind weht immer ein wenig zu kalt, so als wäre auch er aus Deutschland gebracht, um der afrikanischen Hitze etwas entgegenzustellen.

Wer das Deutsche will in Namibia, kann es hier noch haben. Viele Straßen- und Gebäudenamen sind noch deutsch, um uns herum wird sehr viel deutsch gesprochen, von Namibiern und deutschen Touristen. Knödel und Kolonialstil sind hier touristisches Kapital! Wir erkunden die Stadt, genießen leckeren Fisch in strandnahen Restaurants. Leider haben wir Tom Cruise, der mit einer Riesen-Filmcrew hier gerade „Mumie 3“ dreht, nicht getroffen!

Auch Swakopmunds Umland hat viel zu bieten. Wasser und Wüste prallen hier aufeinander. Begeistert sind wir von einer 4x4 Fahrt durch die Namib - der ältesten Wüste der Welt - bei der uns Chris die „kleinen 5 der Namib Wüste“ zeigt. Die Wüste lebt! 2.000 km lang grenzt sie an den Ozean, ihr Klima ist das trockenste auf der Erde. Umso mehr freuen wir uns, zurück in Swakopmund - nach vielen trockenen und staubigen Wochen - über das viele frische Grün! Am nächsten Tag geht es aufs Wasser. Mit einem Katamaran kreuzen wir in der Walvis Bay und bekommen Besuch von einigen Seehunden an Bord die uns den Fisch aus der Hand klauen und die Reste holt dann der Pelikan im vorbei Flug.
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Swakopmund has 45 000 inhabitants. The city is situated in the Namib Desert and is an example of German colonial architecture. It was founded in 1892 as the main harbour for German South-West Africa, and a small part of its population is still German-speaking today.

The city has scattered coffee shops, bars and hotels. Surrounded by the Namib Desert on three sides and the cold Atlantic waters to the west, Swakopmund enjoys a mild desert climate. The cold Benguela current supplies moisture for the area in the form of fog that can reach as deep as 140 km (87 mi) inland. It is a vital source of moisture for desert life. The fauna and flora of the area have adapted to this phenomenon and now rely upon the fog as a source of moisture.

Our first excursion is the Living Desert Adventures, a unique 4x4 adventure run by Chris the “Namibian Crocodile Dundee”, which specialises in sharing the awesome beauty of the Namib Desert with travellers from all over the world. The dune belt may seem barren and lifeless to many people, but in fact it is alive with a fascinating variety of little desert adapted animals - the “Little Five” - like the transparent Namib Dune Gecko with webbed feet that are used to walk and dig in soft dune sand and are the equivalent to snow shoes in colder areas. Follow in the tracks of a legless Lizard, observe Sidewinder Snakes, Shovel-Snouted Lizard, Desert Chameleons and many more fascinating creatures.

The other must do excursion is a catamaran ride in Walvis Bay, the highlight are a few seals who jump on board next to us waiting to get their lunch from the captain, the remaining fish lunch is eaten by pelicans just flying by. There are balloon rides, skydiving, quad biking and mote available in town, as elder gentlemen we decide to go on a 2 hour quad bike tour through the dunes - we have a morning with a lot of fun!

 

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11.-12.8.2016 Spitzkoppe und Kreuzkap Seelöwen Kolonie

Heute fahren wir 155 km bis zur Spitzkoppe, die letzten 13 km davon Waschbrettpiste. Unser Naturcamp (es gibt lediglich ein Plumpsklo) liegt direkt unterhalb der großen Spitzkoppe. Sie wird auch als "Matterhorn Namibias" bezeichnet. Mit einer Höhe von rund 1.728 m über N.N. ist sie der bekannteste Berg im Land und  ein Nationales Denkmal Namibias. Schon aus sehr großer Entfernung kann man das Inselgebirge inmitten einer endlosen, trockenen Ebene erkennen. Die Höhendifferenz zwischen Bergspitze und dem Umland beträgt 700 Meter. Das Spitzkoppe Felsmassiv aus Granitgestein gehört zur Erongo Bergregion und entstand vor mehr als 100 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität und anschließende Erosion. Magma drang nach oben, jedoch nicht bis an die Oberfläche. Durch Winderosion (Windschliff) wurde anschließend in Millionen von Jahren das Deckmaterial abgetragen, bis die Granit Intrusion frei lag.
Wir klettern zwischen den skurrilen Gesteinsformationen herum, genießen den herrlichen Sonnenuntergang und sitzen dann noch lange am Lagerfeuer, über uns ein endloser Sternenhimmel.

Am nächsten Morgen starten wir aus der Wüste an die Küste, fahren unmerklich bergab von 1.100 m Höhe bis auf Meereshöhe, wo uns eine Wolkenwand über dem Meer und eine angenehme Meeresbrise erwarten. Die Temperatur fällt innerhalb einer Stunde um 10 Grad auf 16°C. Den größten Teil der Strecke fahren wir auf Salzstraßen, das sind Sandpisten, die regelmäßig mit Salzwasser besprüht werden. Ein „Umweg“ zum Kreuzkap wird belohnt: Wir sehen - und hören und riechen! - Seelöwen aus nächster Nähe. Unglaublich - es sollen insgesamt 250 000 sein! Einmalig, laut und geruchsintensiv!

Exkurs: Mittlerweile fordern die Rüttel- und Waschbrettpisten ihren Tribut. Aktueller Stand: 1 geplatzter Reifen, Reserve-Radaufhängung gebrochen, Schalthebel abgerissen, Getriebeölzuleitung defekt. Zum Glück „verteilt“ auf mehrere Autos. Rainer übernachtet gerade 3 x in seinem Auto in einer Werkstatt in Kamanjab und wartet dort auf ein Ersatzteil, das aus Deutschland eingeflogen wird.

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In the meantime we have increased breakdowns due to the bad gravel roads in the west of Namibia. One flat tyre, a broken suspension and broken gear lever but luckily not all in one car.

The Spitzkoppe (from German for "pointed dome"; also referred to as the "Matterhorn of Namibia"), is a group of bald granite peaks or inselbergs located between Usakos and Swakopmund in the Namib desert. The granite is more than 120 million years old and the highest outcrop rises about 1,784 metres (5,853 ft) above sea level. The peaks stand out dramatically from the flat surrounding plains. The highest peak is about 700 m (2,300 ft) above the floor of the desert below. The camp between the rocks is very basic, no toilets, electricity or water, just a campfire and 5 Million stars.

The next morning we are heading from the desert westward to the coast, the descent from 1100 m to the coast is imperceptible. We only realize it by watching the temperature coming from 25°C and finically dropping to 16°C at the coast. This is the area of the famous salt roads, super flat and smooth when it is dry but slippery when wet. It is dry weather therefore we dare to drive 50 km north to the Cape Cross Seal Colony. 250 000 seals are spread over the cape. We can walk almost through the colony - an unforgettable smelly moment.

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Besuch in einem Himba Dorf
Zwei Welten treffen aufeinander

9.-11.8.2016 Himba Dorf bei Kamanjab und Omaruru

Wir verlassen den Nationalpark, freuen uns, wieder entspannt auf Asphaltstraßen zu fahren.

Unser erstes Ziel: ein Besuch in einem Himba Dorf in der Nähe von Kamanjab.

Die Ovahimba sind das letzte indigene Naturvolk des südlichen Afrika, das in einigen Landstrichen noch so lebt wie vor den Zeiten des westlichen Einflusses auf dem afrikanischen Kontinent. Die roten Nomaden versuchen ihren traditionellen Lebensstil aufrecht zu erhalten und ihre kulturellen Kenntnisse vor dem Verschwinden zu bewahren. Eine authentische Begegnung der besonderen Art mit den Ovahimba gelingt uns in einem traditionellen Himbadorf bei Kamanjab.

Das Projekt klingt „märchenhaft“ und begann 1999 als Jaco Burger, ein Farmer afrikaanser Herkunft die Ovahimbakönigin Mukajo traf und ich in sie verliebte. Mukajo war die letzte ihrer Blutlinie, doch zu ihrer großen Verzweiflung unfruchtbar, konnte also ihr Königsgeschlecht nicht weiterführen. Jaco beschloss gemeinsam mit Mukajo, in einer traditionellen Zeremonie zu heiraten und ein auf der Kultur der Himba basierendes Waisendorf zu gründen. Jaco selbst wurde durch die Heirat in die Gemeinschaft der Ovahimba aufgenommen und hat dieses Geschenk der Adoption auch an zahlreiche Waisen oder benachteiligten Kindern aus extrem armen oder alkoholisierten Familien weitergegeben.

Bei unserem Besuch im Dorf werden verschiedene traditionelle Aktivitäten präsentiert, so z.B. das Rauchbad der Ovahimbafrauen, die sich nie mit Wasser waschen, sondern mit einer rötlichen Creme, die sie aus einer Mischung aus Ockerstein und Tierfett gewinnen. Hierdurch entsteht die rote Färbung der Ovahimbafrauen. Wir lernen weiterhin über das kulturell enorm wichtige heilige Feuer und den Ahnenglauben der Ovahimba, über Kleidung, die komplexen Bedeutungen der verschiedenen Haartrachten. Spannend und einzigartig!

Ob diese traditionelle Lebensweise noch lange „überlebensfähig“ sein wird? Es ist sicher ein Spagat zwischen alt und neu. Einer unserer Himba Führer fragte uns, ob wir ihm einige der von uns zuhauf geschossenen Fotos WhatsAppen können!

Nach dem Besuch im Himba-Dorf fahren wir  270 km - wieder nur Buschland und Weidezäune links und rechts entlang der Straße, keine Dörfer, bis wir unser heutiges Ziel erreichen: Omaruru. Eine besondere Attraktion in Omaruru stellt die Kristall Kellerei der Familie Weder dar, die es trotz des heißen, trockenen Klimas schafft, hier exzellente Weine zu produzieren. Und genau da werden wir zunächst mit Kaffee und Kuchen verwöhnt und dann kosten wir noch die wirklich sehr guten Weine J

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We are leaving the Etosha NP and enjoy riding on a paved road smoothly with 95 km/h through the same arid landscape as before. Our next stop is Kamanjab, where we have the opportunity to visit a traditional Himba village. The Himba are indigenous peoples with an estimated population of about 50,000 people living in northern Namibia. The OvaHimba are a semi-nomadic, pastoral people and speak OtjiHimba (a Herero language dialect).

Because of the harsh desert climate in the region where they live and their seclusion from outside influences, the OvaHimba have managed to maintain and preserve much of their traditional lifestyle. Members live under a tribal structure based on bilateral descent that helps them live in one of the most extreme environments on earth. The OvaHimba are polygamous, with the average Himba man being husband to two wives at the same time. They also practice early arranged marriages. Young Himba girls are married to male partners chosen by their fathers. This happens from the onset of puberty.

The village we visit was founded in 1999 by Jaco, a South African who fell in love with a Himba Queen, as she could not bear children they decided to start an adoption program for children without parents. On our visit we are introduced to the traditional greeting process, the smoke cleaning process of the women, the reddening of the skin and a marriage process. We have a beautiful insight into their culture. At the end of the tour our young Himba guide asks us if we could send him some photos on WhatsApp!

After another 270 km through bushland we arrive at Omaruru a small town half way to the coast. It has German butcheries, repair shops and a famous winery, where we can enjoy their wine tasting ceremony serving their 2 house wines, and the food is excellent.

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Auf der Pirsch im Etosha Nationalpark

Auf der Pirsch

4.-8.8. Etosha Nationalpark

Der Besuch des Etosha Nationalparks gehört sicher zu den Highlights unserer Reise.

Der Park umfasst eine Fläche von über 22.912 km² und wurde bereits 1907 von der Deutsch-Südwestafrikanischen Verwaltung zum Wildschutzgebiet erklärt. Im Zentrum liegt eine ausgedehnte Salzpfanne, umgeben von Gras- und Dornsavannen, Buschland im Westen sowie Trockenwald im Nordosten. Die Pfanne ist nahezu immer trocken. Besonders im südlichen Teil des Parks liegen jedoch verstreut zahlreiche Wasserlöcher, Lebensgrundlage für den Wildbestand im Etosha National Park, der eine sehr große Vielfalt an Großtierarten beherbergt. Man findet hier bis auf Krokodile, Flusspferde und Büffel nahezu alle Großtierarten des südlichen. Oft sieht man sie in riesigen Herden von mehreren Hundert Tieren.

Der Park hat über drei staatliche Restcamps. Nachdem wir auf dem Campingplatz unseres ersten Camps Namutoni in einem ehemaligen Fort der Schutztruppe eingecheckt haben, gehen wir direkt auf die Pirsch. Pisten führen zu den Wasserlöchern, wo wir die Tiere am besten beobachten können. Schon am ersten Tag sehen wir eine große Elefantenherde, Streifengnus, Springböcke, Kudus und Giraffen. Wir sind gespannt, welche Tiere wir am zweiten Tag auf unserer Strecke zum Halali Camp entdecken werden.

Ein WoMo fährt schon kurz nach 6 Uhr los, andere später, alle nehmen unterschiedliche Strecken und so ist es bei der Ankunft am Ziel Camp immer spannend, was wer wo gesehen hat. Wir haben heute Hunderte Steppenzebras gesehen, Giraffen, Oryx, Impalas, einen Löwen - faul neben seiner Beute liegend -  und als Krönung des Tages ein Spitzmaul-Nashorn, das pünktlich zum Sonnenuntergang am Moringa-Wasserloch seinen Durst stillte - unvergessliche Momente!

Unser zweites Camp im Nationalpark - das Halali Camp - wurde 1967 eröffnet. Es liegt circa 70 Kilometer von den beiden anderen Hauptcamps Okaukuejo (westlich) und Namutoni (östlich) entfernt. Hier bleiben wir zwei Nächte und gehen in der Umgebung des Camps auf die Pirsch. Und auch auf unserer Fahrt zum Okaukuejo Camp. Wir haben Riesenglück und sehen sehr große Herden Elefanten, Zebras, Gnus und 5 (!) Löwen.

Nach 100 km meist besch… Waschbrett-Piste erreichen wir Okaukuejo. Das größte Camp des Etosha Nationalparks liegt am Südwestrand der Etosha Salzpfanne. Okaukuejo hat ein mit Flutlicht beleuchtetes Wasserloch, an dem wir das Wild zum Sonnenuntergang und auch nachts aus geringer Distanz beobachten können. Besser hätte der letzte Abend im Park nicht sein können! Wir sehen insgesamt 9 der so seltenen Spitzmaul-Nashörner am Wasserloch. Woran wir uns erst gewöhnen mussten: nach vielen Wochen Schwarzafrika, in denen wir nur äußerst selten mal ein weißes Gesicht sahen, haben wir im Park eine geballte Ladung europäischer Touristen. Es ist Ferienzeit, nicht nur in Deutschland.

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The Etosha National Park is one of the highlights of our journey. The park covers an area of 22 900 km² and was founded in 1907 by the German colonial administration. The centre is an old salt pan which dried out long ago. The touristic south side contains a lot of waterholes which is the lifeline of all the wild animals. Etosha has the most variety of animals of all National Parks in Africa. Except crocodiles, buffalos and hippos all “big” animals can be found. The park has 3 rest camps - from east to west - Namutoni, Halali and Okaukuejo.

In total we stay 4 nights to enjoy various game drives with our motorhomes. The most interesting parts are the waterholes where in the dry season all animals can be encountered sometime to drink. Depending on the time we can see elephants bathing, zebras and dozens of different antelopes drinking and finally a lazy lion lying lazy next to his pray. The highlight are the waterholes next to the camps - illuminated at night time. They give us a good insight who comes when for a drink. Typically rhinos show up after sunset accompanied by jackals or antelopes - these are unforgettable moments.

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katholische Kirche St. Barbara

2.-4.8.2016 Tsumeb

Heute fahren wir 270 km - Buschland links und rechts entlang der Straße, keine Dörfer, nur Weidezäune, zwei Kleinstädte - bis nach Tsumeb. Die Stadt lebt vorwiegend vom Bergbau. Schon die Buschmänner fanden hier – in einem 12 m hohen Malachit Hügel – Kupfer und tauschten es gegen Tabak ein. Um 1900 begann man mit dem industriemäßigen Bergbau von Kupfer, Blei, Silber, Zink und Kadmium. Der Erzgang von Tsumeb – er ist vulkanischen Ursprungs – enthält jedoch weitaus mehr Minerale, zum Teil sehr seltene. Insgesamt wurden 217 verschiedene Minerale gezählt. Nirgends auf der Welt wurde bislang eine solche Vielfalt gefunden. Über die Wunderwelt der Minerale und Kristalle informieren wir uns im heimatkundlichen Museum. Alle Informationstafeln sind in Deutsch und Englisch.

Die Bevölkerung – Tsumeb hat rund 20.000 Einwohner –  ist wie in vielen anderen Gegenden Namibias ethnisch heterogen: Nama, Damara, Herero, Owambo, Deutsche, Afrikaaner (Buren) und Portugiesen leben hier.

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Our today’s route is only 270 km - all along bush and savannah, no villages, only fences and finally Tsumeb The town’s industry is mainly mining - copper, lead, silver, zinc and cadmium. The ore of Tsumeb contains even more minerals - in total there are more than 217 minerals found. It is unique in the world.

Tsumeb has 20 000 inhabitants, 3 brand new supermarkets and is exceptionally clean.

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Waterberg Friedhof deutsche Schutzgruppe

31.7.-2.8.2016 Therme Groß Barmen und Waterberg Plateau National Park

Endlich können wir mal den vielen Sand und Staub aus den Poren schwitzen! Wir genießen einen Tag 36° warmes Thermalwasser und Dampfbad im hochmodernen Thermen-komplex Groß Barmen Hot Springs, bevor wir am nächsten Tag zum Waterberg Plateau aufbrechen.

Der Waterberg ist ein markanter Tafelberg  nördlich von Windhoek. Seit 1972 steht das Gebiet um den Waterberg unter Naturschutz, insgesamt eine Fläche von rund 400 km². Der Park hat heute Nationalpark Status. Es wurden bedrohte Tierarten im Park angesiedelt, unter anderem Breit- und Spitzmaul-Nashörner, Rappen- und Pferdeantilopen und Streifengnus.

Der Waterberg gehörte traditionell zum Siedlungsgebiet des Herero-Volkes. Im August 1904 wurden die Hereros - rund 40.000 Männer, Frauen und Kinder - am Waterberg von 1.600 deutschen Kolonialsoldaten eingekesselt und in einem dramatischen Kampf vernichtend geschlagen. Ein dunkles Kapitel deutscher Kolonialgeschichte. Nur sehr wenigen Hereros gelang die Flucht durch die Kalahari Wüste bis nach Botswana. Ein Friedhof zeugt heute von den tragischen Ereignissen.

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Groß Barmen Hot Springs, is located only 130 km north of Windhoek. For the first time in 3 months we have the opportunity to get our body soaked in 36°C warm water - all the dust from the various deserts is gone for a few hours. The next morning we are off for the Waterberg National Park, a beautiful campground just below the steep mountain walls. The park succeeded in breeding rhinos to prevent them from extinction. The Waterberg also contains a dark history - in August 1904 1 600 soldiers from the German Colonial Army have beaten app. 40 000 Hereros in a dramatic battle and forced them to escape to the Kalahari Desert. Only a few Hereros survived this genocide.

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Exkurs: Temperaturen während unserer Reise und „Camper-Alltag“

Mehrfach erhielten wir Mails mit Fragen wie: „Wie haltet ihr das afrikanisch heiße Klima aus?“ und „Ist es morgens nicht zu heiß für euren Frühsport?“.

In Afrika ist zurzeit Winter und wir waren in den letzten Wochen immer auf 1.000 bis 1.600 m unterwegs. Vor einigen Tagen z.B. war morgens die Wasseroberfläche im Eimer vor unserem WoMo gefroren, Temperatur: -3°C. Tagsüber haben wir seit Wochen strahlend blauen Himmel und Sonne mit Temperaturen zwischen 20 und 26°C. Sehr angenehm. Während es zu Hause immer wieder heftig regnet und gewittert, es auch in Südafrika heftige Unwetter gibt (Sturzfluten, Schnee, Hagel), leidet Namibia unter einer langen Dürreperiode.

Wir alle genießen zwischen den langen Fahrtagen die „Ruhetage“ dazwischen. Wie sagte Ingrid so treffend: „Da kann die Seele dem Körper folgen“ und wir können das Erlebte verarbeiten. Wir schreiben, sortieren und löschen Fotos, putzen das WoMo, waschen Wäsche (ohne Waschmaschine!), reparieren, backen im WoMo-Backofen leckere Brote (das „Plastikbrot“ mag keiner kaufen) und vieles mehr. Dann sind wir auch wieder bereit, weiter zu fahren und Neues zu erkunden.

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A short briefing about our daily camper life

A typical question of our friends: How do you survive the hot African temperatures?
We have winter in Africa and the typical altitude is 1000 - 1600 m, as a consequence we have day temperatures between 20 - 26 °C and at night between -3°C and 10 °C. The sun is always shining therefore Namibia is suffering from a severe draught since years.
After 3 to 4 days of driving we have typically one day off for organizing our photos, hand-wash laundry, baking bread to avoid the local “plastic” bread or just relaxing to recharge our batteries for new impressions and adventures.

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Windhoek Christuskirche

29.-31.7.2016 Windhoek

Nach 5 Stunden Fahrt erreichen wir unser nächstes Ziel: Windhoek. Die namibische Hauptstadt, 1890 von Deutschen gegründet, ist mit ihren rund 450.000 Einwohnern (inklusive dem einstigen Township Katutura mit der Hälfte der Einwohner) die größte Stadt Namibias und auch die einzige wirkliche Stadt im Land sowie das mit Abstand bedeutendste Wirtschaftszentrum des Landes. Windhoek liegt auf 1.650 Metern Höhe malerisch in einem Talkessel, gesäumt von den Erosbergen im Norden und den Auas Bergen im Süden.

Die Stadt wirkt - verglichen mit anderen afrikanischen Städten - sehr sauber und fast ein wenig kleinstädtisch, wenngleich sich das Stadtbild in den letzten Jahren durch Monumentalbauten verändert hat und kosmopolitischer geworden ist. Nach wie vor findet man zahlreiche wilhelminische Bauwerke aus der deutschen Kolonialzeit, die wesentlich zum Charme von Namibias Hauptstadt beitragen.
Der Einfluss der deutschen Sprache und Kultur auf Grund der kolonialen Vergangenheit ist in vielen Bereichen sichtbar. Es gibt deutsche Restaurants in Windhoek, deutsches Brot, Wurst, Bier und deutschen Karneval.
Fast überall kann man sich auch auf Deutsch verständigen, wenngleich die offizielle Landessprache in Namibia Englisch ist. Daran müssen wir uns nach den vielen Wochen, in denen wir uns nur auf Englisch verständigen konnten, erst wieder gewöhnen. Spontan spreche ich immer noch alle in Englisch an.
Das Stadtzentrum Windhoeks liegt beiderseits der Independence Avenue, und man kann es gut zu Fuß kennenlernen.
Unser deutschsprachiger Stadtführer Franz zeigt uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt, die Christuskirche der lutherischen Gemeinde aus dem Jahre 1896, den 1920 erbauten Bahnhof, das Nationalmuseum und fährt uns auch durch Katutura das schwarze Township im Norden der Stadt. Und er informiert uns auch über die allgemeinen Lebensbedingungen in Namibia. So gibt es z.B. 25 % Arbeitslose in Namibia, 50% der Bevölkerung zahlt (15 %) Steuern, und zwar alle, die mehr als umgerechnet ca. 180 € pro Monat verdienen.

Am Abend können wir der Versuchung nicht wiederstehen: Joes Bierhaus lockt mit deutschem Essen und Bier und alle schlagen zu!

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Windhoek the capital of Namibia was founded in 1890 by Germans, nowadays it has 450 000 inhabitants and is the only real city in the country. The city lies beautifully between the Eros and the Auas mountains at an altitude of 1 650m. Windhoek - in contrast to most of the other African cities - is very clean with a rural and colonial atmosphere. The influence of the German culture can be seen everywhere. German restaurants, butcheries and beer. We can communicate in most of the shops in German despite the fact that the official language is English. Franz - our black tour guide - is fluent in German as well. He shows us the old railway station built in 1920 which sees still 4 - 5 trains per week, the Christ Church , the National Museum and finally Katatura, the buzzling township located on the Northern end of the city. We learn that Namibia has 25% unemployment rate, only 50% of the population pays taxes. And finally the evening highlight - dinner in Joes Beerhouse with German pork knuckles and Sauerkraut - we can not resist!
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27.-29.7.2016 Namibia Grenze und Besuch bei den Buschmännern

Nach dem Frühsport (bei 4°C, Sepp in kurzen Hosen!) starten wir zeitig Richtung namibische Grenze. Für die 520 km Fahrstrecke inklusive Grenzübergang nach Namibia brauchen wir 7 Stunden. Unterwegs gibt es nochmal 2 Kontrollen, bei denen wieder nach Fleisch, Obst und Gemüse gesucht wird und die Schuhe desinfiziert werden müssen. In einer ½ Stunde passieren wir die beiden Grenzposten und sind im letzten Land unserer Reise angekommen, in dem wir 4 Wochen verbringen werden.

Nach der Mongolei gilt Namibia (ehemals Deutsch-Südwestafrika) als der am dünnsten besiedelte unabhängige Staat der Erde, von der Fläche her 2 ½ mal so groß wie Deutschland mit nur 2,1 Mill. Einwohnern. Davon sind etwa 15.000 Deutsch-Muttersprachler.

Unser erstes Ziel in Namibia ist die Zelda Gastfarm. Hier besuchen wir die Buschmänner, die auf dem Farmgelände leben. Die Buschmänner oder San bilden einen sehr kleinen Anteil an der Bevölkerung Namibias. Ihren ursprünglichen Lebensstil, den sie uns demonstrieren, haben die San leider größtenteils verloren. Im echten Leben tragen sie westliche Kleidung und trinken gerne Bier. Der Besitzer der Farm, der uns zum Buschmänner-Dorf fährt, bittet uns, kein Geld zu geben, da es sofort in Alkohol umgesetzt wird … Die Buschmänner sind sehr klein und bringen kein Gramm zu viel auf die Waage. Früher waren sie hervorragende Fährtenleser und sehr gute Jäger, die mit Pfeil und Bogen selbst Giraffen und Zebras töteten. Die Pfeilspitzen der Jäger werden traditionell aus Knochen oder seit der Kolonialzeit auch aus Metall hergestellt. Der Bogen sieht eher nach einem Spielzeug aus - die Treffgenauigkeit ist aber beachtlich. Seine tödliche Wirkung erlangt diese Waffe durch das Pfeilgift der Flüssigkeit aus dem Körper gesammelter Diamphidia-Larven.

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We start early for the next 520 km to reach Namibia. On this endless road through bush and savannah we have to pass 2 check points who check carefully for meat, vegetables and fruits. We have to walk through a disinfection bath to clean our shoes and finally drive through a basin to clean our car as well. After 7 hours we have passed the border and arrive at the Zelda Guest farm.

Namibia is together with Mongolia the most sparsely populated country on earth, on an area the size of central Europe live only 2.1 Mio people of which 15 000 speak German as mother language.

At the camp of the Zelda Guest farm just 19 km after the border we have the chance to visit Bushmen who live on the farm. The Bushmen or San are only a minor part of Namibia’s population. Their original lifestyle which they show us is almost lost. In real life they were Jeans and love to drink beer. The Bushmen are small and well-shaped - no gram of fat on the body. In former days they were excellent hunters with bow and arrow. Even giraffes and zebras were hunted using a poison from the Diamphidia-Larvae.

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Besuch in einem San-Dorf