Ladoga See, Klosterinsel Walaam und Kinerma

 

Nach dem geballten Programm von St. Petersburg entfliehen wir den Menschenmassen. Die Einsamkeit des Nordens ruft!

Unser nächstes Ziel ist Sortawala, eine Stadt in der Republik Karelien am Ladoga See, größter See Europas und fast 40-mal so groß wie der Bodensee. Das Klima des Sees ist rau, die durchschnittliche Jahrestemperatur ist hier +3C. Es fällt nicht leicht, sich ein genaues Bild von Europas größtem Süßwasserreservoir zu machen, da an seinem Ufer je nach Standort auch am Horizont nichts als Wasser auszumachen ist. Zum Vergleich: Mit knapp 18.000 km² ist der See nur unwesentlich kleiner als das deutsche Bundesland Hessen.

https://www.ardmediathek.de/tv/Naturfilme/Der-Ladogasee/MDR-Fernsehen/Video?bcastId=17603854&documentId=53055150
Film 44 Minuten lang „Ein Sommertraum in Russland“

Ein Tragflügelboot bringt uns auf die Klosterinsel Walaam und unsere Führerin bringt uns Geschichte und Gegenwart der Insel nahe. Im Jahr 1678 starben viele Mönche durch schwedische Übergriffe.  Von 1812 bis 1940 gehörte es zu Finnland und war dort das wichtigste Kloster. Nach der sowjetischen Rückeroberung 1944 diente die Insel als Militärbasis und das Kloster als Invalidenheim, Lager und Offizierskasino. Der Klostergarten diente der Roten Armee als Schießplatz, Ikonen als Zielscheiben. Das Kloster erlangte 1989 wieder den juristischen Besitz über die Insel und ging in den Zustand der spirituellen Abgeschiedenheit über. Viele Pilger kommen auf diese Inseln. Pro Jahr werden auf der Insel 15.000 Pilger und 100.000 Touristen erwartet. Katja beglückwünscht uns zum Traumwetter - wir haben 20 Grad und normalerweise sind es um diese Zeit eher 6 bis 10 Grad mit häufigem Regen. Der Wettergott ist uns seit Reisebeginn hold.

Am nächsten Tag: erst mal tanken (1 l Diesel kostet 62 Cent) und dann starten wir zu einer weiteren Etappe durch das Herz der russischen Teilrepublik Karelien mit einer von einem russischen Guide geführten Wanderung durch den Marmor-Canyon Ruskeala. In den Zarenzeiten benutzte man Marmor von hier, um den Katharinenpalast in Sankt Petersburg und andere berühmte Gebäude in Russland und Finnland zu schmücken. Beim Abbau im Steinbruch wurde dann zu tief gegraben und Grundwasser flutete den Steinbruch.

Unser heutiges Tagesziel der insgesamt 210 km langen Fahrstrecke ist das ur-karelische Dorf Kinerma mit 5 Einwohnern inmitten einer malerischen Umgebung mit gegen Abend weniger malerisch geflügelten Plagegeistern in Gestalt von Stechmücken. Die Filmcrew, die hier gerade einen historischen Film dreht, empfindet uns wohl eher als Störenfriede, dafür bewirtet uns die gute Seele des Dorfes Nadezhda umso herzlicher.

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After a full touristic program we are happy to escape from the crowds,

especially Chinese tour groups.

Our next target is Sortawala, a small town in the Karolyn Republic on Lake Ladoga, which is the biggest lake in Europe. A hydrofoil brings us to the island of Walaam, the place of a famous monastery. Our German speaking tour guide explains us the past and present situation.

Just 20 miles north of Sortawala is another touristic highlight - the marble canyon - in the past a place where the Czars have produced marble for their castles, today a canyon flooded with water and a day trip destination for locals.

The night we spend in Kinerma, an authentic Karolyn village with just 5 remaining inhabitants. But the village is crowded by a film crew, who are in the process making a movie.

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