Kandalakscha und Kirowsk

 

Vor uns liegt der längste Fahrtag unserer Russlandtour - 415 km Fahrstrecke bis nach Kandalakscha. Nach etwa 2.000 km haben wir es zum Polarkreis geschafft und verlassen die autonome Republik Karelien. Wir erreichen das Gebiet Murmansk und damit die Halbinsel Kola, die vor einigen Jahren noch für Besucher geschlossen war.

Die Vegetation ändert sich - schöne Moorlandschaften säumen die Straßen. Der letzte Abschnitt führt durch eine malerische Hügellandschaft entlang der Tschupa-Bucht des weißen Meeres. Die Flüsse der Region sind Lachs-Wanderwege.

Kandalakscha, eine kleine Hafenstadt mit malerischer Aussicht auf die Weißmeerbucht, liegt auf der Kola-Halbinsel, 277 km südlich der Gebietshauptstadt Murmansk, am nördlichen Ende der Kandalakscha-Bucht, einem Teil des Weißen Meeres. Hier machen wir einen Ausflug zu einer ehemaligen Siedlung von Samen und Pomoren.

Unsere Smartphone-Wettervorhersage: Sonnenschein um 4 Uhr nachts - das hatten wir noch nie! Die weißen Nächte beginnen, die Sonne geht nicht unter - immerwährendes Licht.

Am nächsten Tag brechen wir in Richtung Kirowsk auf. Spätestens jetzt glauben alle den Prognosen der Reiseleiter: Wir werden Schnee sehen! Welch eine Landschaft - Berge, Schnee, Seen - die bisher schönste Wegstrecke unserer Russlandreise!

In der Stadt Kirowsk verbringen wir die nächsten zwei Nächte. Die Bergbaustadt liegt ungefähr 175 km südlich von Murmansk am Südrand der Chibinen am See Bolschoi Wudjawr. Hier wird hauptsächlich Apatit für die Düngemittelproduktion abgebaut. Wir .

In Kirowsk erleben wir die ersten warmen Tage des Jahres in dieser Gegend, bis vor wenigen Tagen lag Schnee. Die Natur hat hier viel nachzuholen. Unser Stellplatz befindet sich auf dem Gelände des botanischen Gartens, einem von nur drei botanischen Gärten, die nördlich des Polarkreises liegen. Während draußen erst die langsam die Knospen sprießen, herrscht in den Gewächshäusern schon üppiges Grün.

Gemeinsam mit unserem Guide Sergej unternehmen wir eine Wanderung in die Berge von Chibinen, wo fast alle Mineralien der Welt vorkommen. Sergej kennt sich in den Chibinen ausgezeichnet aus und erläutert uns anschaulich, warum die Winter in Kirowsk so viel Schnee mit sich bringen. Schnee im Juni… wir können es immer noch nicht glauben.

Die Chibinen sind reich an Mineralien. Eine Mitarbeiterin führt uns durch das Mineralienmuseum. Neben Apatit, das in Nordrussland abgebaut, teilweise auch schon verarbeitet wird, zeigt die sympathische Dame uns Schmucksteine und Mineralien mit merkwürdigen Namen wie das „Gold der Dummköpfe“ oder auch das „Samenblut“. Die Männer sind sich übrigens schnell einig, welches das schönste Schmuckstück der Sammlung ist…

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Ahead of us lies the longest driving day on this trip - more than 400 km to Kandalaksha. It does not sound much for a German autobahn but it is different story on a Russian highway, the major roads are pretty good in the meantime, but you are always on alert for potholes, which reduces your speed automatically. We cross the polar circle and leave the Karelian republic to enter the Murmansk region. The vegetation changes from taiga to tundra landscape.

Kandalaksha, a small harbour town at the White Sea, is situated on the Kola Peninsula, just 277 km south of Murmansk. Our weather forecast for today: sunshine at 4 am - this is the beginning of the white nights! The sun never sets.

The next day we are heading for Kirovsk. What a landscape - mountains, snow and lakes - so far the most beautiful part of our Russia trip!

Kirovsk welcomes us with warm temperatures, s the snow has just melted away last week.

We camp in the middle of the local botanical garden, one of the three botanical gardens north of the Arctic Circle. On our excursion with the local guide Sergey we still cross snow fields in this tundra landscape. The Khibiny Mountains are rich with minerals like apatite. This mineral goes as fertilizer to many western countries. Details we learn in the local mineral museum.

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