Von Chuy bis Gramado

Wir fahren 220 km auf der BR-471 - verstreute Farmen, endloses Weideland, Pferde, Rinder, Schafe - kaum Verkehr. Bis wir Rio Grande erreichen - an der Mündung der Lagune dos Patos gelegen. Die Lagune ist etwa doppelt so groß wie der Bodensee - 290 km lang, maximale Breite etwa 64 km mit einer Fläche von etwa 10.145 km². Mit einer kleinen Fähre setzen wir über nach São José do Norte - wieder folgt eine endlos weite Landschaft.

Ein besonderes Erlebnis: Flamingos und jede Menge Wasserschweine, die überdimensionalen Meerschweinchen ähneln, in einem Lagunen Schutzgebiet.

Nach einem Zwischenstopp in einem Hotel Garten in Tavares fahren wir am nächsten Tag fast schnurgerade weitere 150 km entlang der Lagune dos Patos - wieder endloses flaches Weideland und kaum Verkehr. Die Temperatur steigt auf 38 Grad.

Schnell raus aus der Ebene und rein ins Gebirge ins kühle Gramado, das auch das St. Moritz Brasiliens genannt wird, mit dem Unterschied: hier gibt es keinen Schnee, außer in einer Halle! Die Stadt ist ein wahrer Touristenmagnet! Sehr nobel und mit einem Hauch von Schweiz. Immerhin sinkt die Temperatur auf 31 Grad. Welch ein Unterschied zu Tavares.

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It is an endless drive on BR-471 - scattered farms, endless pastureland, horses, cattle and sheep - hardly any traffic, until we reach Rio Grande - located at the mouth of the lagoon dos Patos, the largest lagoon in Brazil. It has a length of 180 miles and a width of about 40 miles. With a small pontoon ferry we cross the river mouth to São José do Norte - and again another 200 miles of an endless wide landscape.
In between a highlight in a protected area: flamingos and plenty of capybaras, which look like oversized guinea pigs.

After an overnight stop at a hotel backyard in Tavares we continue the next day for another 1oo miles till the end of the lagoon. The temperature rises to 38 degrees.
We try to escape from the heat by heading for the mountains - Gramado is situated at app. 800 m in altitude, locals call it the St. Moritz of Brazil - a real tourist magnet - with a touch of Switzerland. After all, the temperature drops to 31 degrees.

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Von Gramado bis Bombinhas

Eigentlich wollten wir gerne noch in Gramado bleiben, aber bedingt durch Regen, Nebel und die auf 13 Grad gefallene Temperatur fahren wir lieber weiter und erreichen nach 300 km einen gemütlichen Campingplatz ca. 50 km südlich von Florianópolis. Am nächsten Tag treffen wir uns mit einem Münchner - Wohnmobil-Reisender wie wir - in Barra da  Lagoa. Er ist schon einige Monate in Südamerika unterwegs und wir bekommen viele wertvolle Tipps.

Dann geht es nach Bombinhas, nur ca. 80 km entfernt am Meer gelegen. Der Ort liegt in einer Bucht, die beidseitig von felsigen Landvorsprüngen begrenzt wird. Hier gibt es einen der besten Strände der Gegend mit ruhigem und klarem Wasser. Und wir stehen mit unserem Wohnmobil auf dem Campingplatz Brilho do Sol direkt an diesem Strand. Eigentlich hat er noch nicht geöffnet - aber der Besitzer erlaubt uns, hier zu campen und wir sind die einzigen Gäste :-)

Herrliche Aussicht aufs Meer, wir wollen gar nicht weg!

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Actually, we wanted to stay longer in Gramado, but due to heavy rain the temperature dropped to 13° C we decided to continue. The next day we meet with another German RV traveler - like us - in Barra da Lagoa. He has been traveling in South America for a few months and we get lots of valuable information.
In Bombinhas, about 80 km north of Florianópolis we found our little paradise. The place is located in a bay with one of the best beaches in the area with calm and clear water. The campsite Brilho do Sol is located next to the beach, but has not opened yet. However the owner allows us to camp here and we are the only guests :-)
Great view of the sea, we do not want to leave!

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Von Bombinhas bis Treze Tilias

Es hat geklappt!

Wir kommen pünktlich zur Eröffnung des             36. Oktoberfestes - dem größten nach München - in Blumenau an und dürfen im Garten des deutschen Clubs übernachten.

Wurde das Oktoberfest zum Auftakt im Jahr 1984 noch von wenigen Tausend Menschen besucht, so sind es heute jährlich rund 500.000 Besucher, die es hierher lockt. Und das ist auch kein Wunder, denn mittlerweile gibt es für das riesige Volksfest sogar einen eigenen riesigen Park mit dem Namen „Vila Germanica Park“. Hier geht es echt bunt und feucht fröhlich zur Sache. Festliche Trachten und angesagte Livebands gehören hier ebenso dazu wie ein frisch gezapftes Maß Bier. Der Umzug zur Eröffnung ist grandios und danach heizen die Bands in den Hallen heftig ein - Bombenstimmung!

Viele Brasilianer raten uns, unbedingt Pomerode zu besuchen - da müssen wir hin!

Die Stadt bezeichnet sich selbst als die „Deutscheste Stadt Brasiliens“. Rund 90% der Einwohner  haben pommersch-deutsche Wurzeln und sind in der Regel zweisprachig. Sind wir wirklich in Brasilien? Wir können es nicht glauben. So gibt es z.B. ein Café „Tortenparadies“ welches von einem Pomeroder geführt wird, der sein Handwerk in Deutschland gelernt hat. Und es gibt gutes deutsches Brot zu kaufen!

Von „Klein-Deutschland“ geht es am nächsten Tag weiter nach „Klein-Österreich“: Treze Tilias, dem brasilianischen Tirol.

Die Ortschaft erinnert in vielerlei Hinsicht an Tirol, zum einen sind die Gebäude und Wohnhäuser (Blumen vor den Fenstern, etc...) denen in Tirol sehr ähnlich, zum anderen gibt es in hier sehr viele Handwerker, deren Kunst sich mittlerweile weltweit einen Namen machen konnte.

Wir haben Riesenglück und kommen zufällig zum Start des Tirolerfestes an. Da feiern wir natürlich mit!

Übernachten dürfen wir beim Hotel Tirol und dort essen wir mit Genuss Knödel und Gulasch - lecker!

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From Bombinhas to Treze Tilias
We arrive on time for the opening of the 36th Oktoberfest in Blumenau - the second largest after Munich. We are allowed to spend the nights in the garden of the German club.
While the Oktoberfest was visited by a few thousand visitors at the beginning of 1984, it today attracts around 500,000 visitors. It is not a surprise, because in the meantime there is a huge park for the folk festival called "Vila Germanica Park". And it is a big party with festive costumes and trendy live bands with a lot of fresh draft beer.
Many Brazilians recommend to us to visit Pomerode - the city calls itself the "most German city in Brazil". About 90% of the inhabitants have Pomeranian-German roots and are usually bilingual. Are we really in Brazil? We cannot believe it. They have a lot of traditional restaurants and shops like the Café "cake paradise" and there is good German bread to buy!
From "Little Germany" directly to "little Austria": Treze Tilias, the Brazilian Tyrol.
The village is reminiscent of Tyrol in many ways, the residential buildings (flowers in front of the windows, etc ...) are very similar to those in Tyrol.
We are lucky and arrive by chance at the start of the Tyrolean festival, which we immediately join.
We can spend the night at the parking lot of Hotel Tirol, which serve us delicious dumplings with goulash - delicious!

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Die Iguazu Wasserfälle und das Wasserkraftwerk Itaipú

Bei der Planung unserer Südamerikareise standen einige Ziele fest. Was auf jeden Fall dabei sein musste, waren die Iguazú Wasserfälle.

Sie sind definitiv einer der absoluten Höhepunkte unserer Reise.

Nicht nur wurden die Wasserfälle 1986 und der umliegende Nationalpark zum UNESCO Weltnaturerbe ernannt, sie haben es auch auf die Liste der sieben Weltwunder im Bereich Natur geschafft – völlig zurecht.

Sie liegen am Dreiländereck zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay und sind eine Naturgewalt im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die größten Wasserfälle der Erde erstrecken sich in ohrenbetäubendem Getöse über eine Länge von knapp 3 km - ein Schauspiel der Superlative. Über 250 einzelne Wasserfälle stürzen bis zu 80 m in die Tiefe - bis zu 13.000 Kubikmeter Wasser in jeder Sekunde abhängig von der Jahreszeit. Ein absolut einmaliges Naturschauspiel, von dem wir uns am ersten Tag einen Blick von oben gönnen: wir buchen einen Helikopterflug und sind überwältigt beim Blick in die Tiefe! Gänsehaut!!

Am nächsten Tag geht es mit dem Nationalparkbus in den Park. Nach 8km erreichen wir das absolute Highlight: den Garganta del Diablo
(dt.: Teufelsschlund). Dabei handelt es sich um eine U-förmige Schlucht, welche gut 150 Meter breit und ca. 700 Meter lang ist. Der Höhepunkt des gut ausgebauten Wegs ist ein Steg, der uns mitten hinein in eine der Wasserterrassen führt. Wir laufen zur Aussichtsplattform und sind überwältigt. Mehrere riesige Wasserfälle stürzten vor unseren Augen in die Tiefe und als wäre das noch nicht spektakulär genug, zeigt sich ein Regenbogen entlang der Wasserfälle – schöner geht’s nicht!

Nur nasser! Denn wir haben noch eine Tour mit dem Schlauchboot gebucht, damit fahren wir direkt bis an die Wasserfälle und werden dabei nass bis auf die Knochen.

Für den nächsten Tag buchen wir eine technische Führung, bei der wir das Innere der Staumauer und die Turbinen des Wasserkraftwerks Itaipú besichtigen können - eines der größten Wasserkraftwerke der Welt.

Es liegt genau an der Grenze der Länder Brasilien und Paraguay und versorgt beide Länder mit großen Mengen an Strom.

Die technischen Daten des Wasserkraftwerkes sind beeindruckend. Schon die Höhe der Baukosten, die Brasilien aufbrachte, belief sich auf 16,6 Milliarden US-Dollar.

Um die benötigten Wassermengen zu bekommen, wurde der Fluss Paraná gestaut, mit 1.350 Quadratkilometer Gesamtfläche ist er zweieinhalb Mal so groß wie der Bodensee.

29 Milliarden Kubikmeter Wasser können hier gestaut werden. Die Staumauer erstreckt sich über 7,5 Km. 20 leistungsstarke Turbinen sind im Einsatz. Bereits eine einzige Turbine kann 1,5 Millionen Menschen mit Strom versorgen.

Seit 2007 verfügt das gesamte Kraftwerk über eine Nennleistung von 14.000 Megawatt, 94Terawattstunden werden jährlich erzeugt. Unvorstellbare Zahlen und Mengen für meinen Kopf!

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The Iguazu Falls and the hydroelectric plant: Itaipú
One of the “must see” places in South America are the Iguazu Falls. They became definitely one of the absolute highlights of our trip.
In 1986 the waterfalls and the surrounding National Park were designated as a UNESCO World Heritage Site, they also made it to the list of the Seven Wonders of the World in the field of nature.
They are located at the border triangle between Argentina, Brazil and Paraguay.

The largest waterfalls in the world extend over a length of almost 3 km - a spectacle of superlatives. Over 250 individual waterfalls plunge down 80 meters - up to 13,000 cubic feet of water every second depending on the season. We enjoy this unique spectacle on our first day with a view from above: we book a helicopter flight and are overwhelmed when looking into the depths!
The next day we take the National Park bus to the park. After 8 km we reach the absolute highlight: the Garganta Del Diablo. This is a U-shaped gorge, which is app. 150 meters wide and about 700 meters long. The highlight of the path is a footbridge that leads us right into one of the water terraces. From the viewing platform several huge waterfalls fall into the depths in front of our eyes and as if that is not spectacular enough, a rainbow appears along the waterfalls - it could not be better!
But wetter! We have booked a tour with a zodiac, which goes directly into one of the waterfalls and we get wet to the bone.
For the next day we book a technical tour to visit the inside of the dam and the turbines of the Itaipú hydropower plant - one of the largest hydropower plants in the world. It is located on the border between Brazil and Paraguay and supplies both countries with large amounts of electricity.
The technical data of the hydropower plant are impressive.
To get the necessary amount of water, the river Parana was dammed. The artificial lake has a total area of ​​1,350 square kilometers, which is two and a half times the size of Lake Constance.
29 billion cubic meters of water can be stowed here. The dam extends over 7,5 kilometers. 20 powerful turbines are in use. A single turbine is enough to supply 1.5 million people with electricity.
Since 2007 the entire power plant has a nominal output of 14,000 megawatts, generating 94 terawatt hours annually. Unimaginable numbers and quantities for our head.

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