Dunhuang
14.-16.8.2014
Nach einer Nacht an der 600 Jahre alten Mauer der Ming-Dynastie fahren wir durch eine
trockene Halbwüstenregion zwischen Gobi und Taklamakan. Es wird jeden Tag wärmer und die Seidenstraße empfängt uns schön heiß. Unser heutiges Ziel: Dunhuang, eine alte Oasenstadt an der Seidenstraße im Westen Chinas. Dunhuang liegt am Westende des Hexi-Korridors inmitten von Wüstengebieten. Die Höhe beträgt 1.100 m. Unweit der
Stadt Richtung Westen teilt sich die Seidenstraße in ihren nördlichen und südlichen Zweig zur Umgehung der Wüste Taklamakan. Bereits im Jahre 111 v. Chr. wurde Dunhuang vom Kaiser Wudi der
westlichen Han-Dynastie gegründet. Aufgrund ihrer Lage an der alten Seidenstraße spielte sie als wichtigster chinesischer Knotenpunkt dieses Handelsweges eine bedeutende Rolle im
Kultur- und Warenaustausch mit dem Westen. So breitete sich der Buddhismus ausgehend von Dunhuang in China aus. Im Jahre 366 wurde der Bau der Mogao-Grotten begonnen und bis ins 14.
Jahrhundert fortgeführt. Wir besichtigen einige der mehr als 400 Grotten mit Wandgemälden und Statuen, sehen den drittgrößten Buddha der Welt. Vieles ist sehr gut erhalten und restauriert - wirklich
beeindruckend!
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The Hexi corridor welcomes us with dry heat and cold nights, the first town in the desert is Dunhuang, famous for the biggest sand dunes in Asia (may be global) and the Mogao grottos, one of the
world heritage sites. It contains the 3rd biggest Buddha and more than 400 caves with paintings and statues. The town itself is surprisingly nice with a beautiful night market with food
stalls, serving lamb and all kinds of kebab.
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Jiayuguan 13.-14.8.2014
Wir starten auf 2.800 m Höhe und dann geht es stetig bergab bis nach Jiayuguan, 1.600 m hoch gelegen. Das Mauerfort, das wir besuchen - einst waren hier bis zu 30.000 Soldaten stationiert - stellt den letzten und westlichsten
Außenposten des Chinesischen Reiches dar. Hier endet - oder beginnt - die Große Mauer, auf der immer wieder Wachtürme stehen, welche der Beobachtung und Nachrichtenübermittlung dienten. So konnten
vom Westen innerhalb eines Tages Nachrichten bis nach Peking übermittelt werden. Mit unseren WoMos stehen wir direkt an der 600 Jahre alten Lehmmauer aus der Ming Dynastie und verlassen symbolisch
das alte China durch das Tor zur Seidenstraße. Von hier aus begann der beschwerliche Weg der Karawanen nach Westen.
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From then on the elevation drops slowly from 2800 m through the Hexi channel to 1600 m, here is the old border town of Jiayuguan where the great Chinese wall begins. The fort housed more than 30 000 soldiers in the old times. We left the old
China through the Western gate of the fort, in old times where the long journey west for the caravans began. We park our campers directly on the wall with a spectacular morning view to the hanging
wall.
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Tibetisches Hochland 11.-13.8.2014
Die Gebiete, die wir heute durchfahren, sind meist Weidegründe für Zwergyaks. Zudem passieren wir einige Kohleabbaustellen. Der Energiehunger
Chinas scheint auch in den Bergen keinen Halt zu machen. Dennoch: der Großteil der heutigen Strecke führt uns durch eine herrliche Landschaft mit majestätischen Bergen. Bei guter Sicht überqueren wir
zwei Pässe von 3.600 und 4.115 m Höhe - so hoch waren wir noch nie mit unserem WoMo! Dann geht es bergab auf 2.800 m und die Landschaft gleicht jetzt den Alpen. Wir stehen mit unseren WoMos
in „Eastern Switzerland“, und genauso sieht es aus. Am nächsten Morgen wandern wir in dieser wunderschönen Landschaft, dann überqueren wir noch einen 3.600 m hohen Pass und verbringen eine
letzte Nacht auf 2.800 m Höhe in den Bergen. Ab morgen geht es stetig bergab und wir verlassen das Gebirgsklima. Wie schade - wir wären gerne noch länger im tibetischen Hochland geblieben, nachdem
wir uns an die Höhe gewöhnt haben!
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Tibetan Highlands, the area we drive through is the most northern part of the old Tibet, with a typical elevation between 3000 - 3500 m.
The landscape reminds us to Mongolia with the difference that on the meadows you find Yaks instead of
horses, the roads are better but much more crowded and in between coal mining for the energy hungry China. Nevertheless we pass a beautiful mountain landscape with roads reaching up to 4115 m. On the
northern slope the road winds down to 2800 m with an alpine landscape, called “eastern Switzerland”.
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Quinghai-See 10.-11.8.2014
Wieder fahren wir - meist auf 3.000 m Höhe - eine sehr schöne Strecke im tibetischen Hochland, 4 und 5-Tausender Berge links und rechts der
Straße, große Herden Schafe und Yaks. Fast wähnen wir uns wieder in der Mongolei. Nur: dort hatten wir die Natur fast für uns allein und hier sind so viele Menschen unterwegs, alles wird irgendwie
touristisch ausgeschlachtet. Wo auch immer wir halten, werden wir bestaunt, fotografiert. Gäbe es in China Facebook, wären wir dort mittlerweile sicher massenhaft abgebildet.
Bei Dauerregen und 9°C erreichen wir unser heutiges Tagesziel, den Quinghai-See, einer der größten Salzseen der Erde. Der See liegt auf 3.200 m über dem Meeresspiegel und hat eine
Fläche von 4.583 km². Der See ist für die Tibeter in Amdo ein heiliger See. Wir sehen viele Gebetsfahnen-Zelte und erleben „wilden
chinesischen Neutourismus“. Es ist unglaublich, was auf 3.000 m Höhe so alles los ist! So scheint es im Reich der Mitte sogar an einem “abgelegenen” See kaum ein ruhiges Plätzchen zu geben. Doch
wo sollen die 1,3 Milliarden Menschen auch hin? Wir haben dennoch Glück und genießen einen Tag an einer ruhigen Stelle am See.
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From Kumbum we climb slowly to an elevation of 3200 m, which is the beginning of the Tibetan highlands. It looks like Mongolia,
but with thousands of Chinese drivers on the road only interrupted by hundreds of mountain bikers, it is not really a relaxing drive. Qinghai Lake situated in the middle of the Tibetan depression having a surface area of 4,317 square km, it is a holy lake for the Tibetans and contains salt water. Due to the rain our tour guide got stuck on the muddy road to our campsite on
the lake, thanks to the connections of our Chinese people we could find an alternative safe spot just 2 miles down the road.
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Kloster Kum Bum 9.-10.8.2014
Die Höhe macht einigen von uns zu schaffen, auch mir!
Auf unserer Fahrt nach Huangzhong zum Kloster Kum Bum führt uns eine Passstraße bis auf 3.600 m Höhe durch eine wunderschöne Landschaft mit einer spektakulären Bergwelt. Auf der
anderen Seite des Passes werden die Berge ockerbraun, die Häuser sind aus Lehm gebaut. In jedem Dorf steht eine Moschee, die Frauen tragen Kopftuch, oft sehen wir Frauen auf den Feldern von Hand
Weizen ernten. Wir haben das Gefühl, als seien wir schon weit weg von China.
Das Kloster Kumbum
Champa Ling, „Kloster der Hunderttausend Bilder des Buddha Maitreya"
im Kreis Huangzhong ist ein tibetisch-buddhistisches Kloster aus der Zeit der Ming-Dynastie (1560). Es
gilt als eines der sechs großen Klöster der Gelug-Schulrichtung des tibetischen Buddhismus. Das lamaistische Großkloster ist die am meisten besuchte tibetische religiöse Kultstätte und wir werden bei unserer geführten Besichtigung zeitweise richtig durchgeschoben. Hier
sollte man definitiv keine Platzangst haben!
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We feel the altitude!On our way from Huangzhong to Kumbum monastery we cross two mountain passes with 3600 m altitude. We enjoy a beautiful landscape and a sudden change of culture. On the other side of the
mountains the color changes from green to brown and the women wear a scarf and the men a hat. We reached the Muslim area of the Hui Chinese. It does not look like China any more. But another mountain
pass and we are in Buddhist area again. Together with a couple of thousand other tourists we visit the Kumbum Monastery; a Buddhist monastery in Qinghai province, China. Kumbum was founded in 1583 in a narrow valley in the Tibetan cultural
region of Amdo. It is most visited monastery in China.
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Halbzeit unserer Asienreise 7.8.2014
Nach unserer Klosterbesichtigung feiern wir am Abend - auf 3.200 m Höhe mitten in einer herrlichen Landschaft - unser Bergfest,
mit tibetischer Musik und Tanz. Wir stehen auf Wiesen mit Edelweiß und Enzian überzogen. Doch zuvor - wenn das die Gruppe nicht noch mehr zusammenschweißt - bleibt eines unserer Schweizer WoMos bei
einer Bachüberquerung kurz vor dem Zielpunkt hängen und mit vereinten Kräften schaffen wir es, es wieder freizubekommen. Tibeter, die in der Nähe in Zelten leben, helfen kräftig mit. Danach ist die
Stimmung umso fröhlicher.
Von nun an bleiben wir auf den Fährten von Marco Polo, immer entlang der sagenumwobenen Seidenstraße. Dabei fahren wir oft abseits der großen Verkehrsadern. Der Weg durch die spektakuläre Bergwelt von Gansu und Qinhai zeigt uns ein bisher
unbekanntes China.
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Half-Time of our Asian Journey
After visiting the monastery we celebrate our half-time party in the middle of a beautiful mountain scenery at an elevation of 3200 m. The Tibetan friends of Yongtse (our tour guide) welcome us
with Tibetan dances and drinks.
But before we reach the spot we have to cross a small river and one of our campers got stuck, but with joined forces we could free him - thanks to good team work.
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Kloster Labrang 5.-8.8.2014
Wir verlassen Xian und damit geht das chinesische Feuerwerk von Besichtigungen, Luxushotels und kulinarischen Intermezzos genauso dem Ende entgegen
wie das Durchqueren großer Städte und dicht besiedelter Industrieregionen. In den nächsten Tagen sind wir schwerpunktmäßig in der Provinz Gansu unterwegs, die mit einer Länge von ca. 1.000 km zu
den größten, aber auch am dünnsten besiedelten (ca. 23 Mio.) und ärmsten Provinzen Chinas zählt und überwiegend landwirtschaftlich geprägt ist. Allmählich sehen wir auch stellenweise den Himmel
wieder! Der unglaubliche Smog der letzten Tags stellt sicherlich eine der größten Herausforderungen für die Zukunft Chinas dar und ist zugleich die Schattenseite des schier endlosen
Wirtschaftsaufschwungs der letzten Jahre.
Wir verlassen heute endgültig die Industrie- und Wirtschaftszentren Chinas und fahren ins chinesische Hochgebirge. Unsere erste Station ist Pingliang und von dort geht es weiter in die Berge nach
Weiyuan. Wir klettern auf 2.500 m Höhe und die Temperatur sinkt bis auf 12°C, in Xian waren es noch über 40°C - welch ein Unterschied! Wir stehen am Rande eines Dorfes an einem Bachlauf und
haben das Gefühl, dass sich das ganze Dorf um uns schart und uns stundenlang beobachtet, bis alle WoMo-Türen schließen und nichts mehr zu sehen ist - wie Fernsehen, nur hautnah …
Dann geht es weiter zum Kloster
Labrang, 2.800 m hoch gelegen. Es befindet sich im Übergangsraum zwischen den Siedlungsgebieten der Tibeter und Hui. 1709 erbaut, wurde es zu einer Drehscheibe im Handel zwischen Zentralchina, Tibet und der Seidenstraße. Es zählt zu den sechs größten Klöstern der Gelugpa-Sekte des tibetischen Buddhismus. Der historischen Überlieferung zufolge lebten hier in der Blütezeit des Klosters 3.000 Mönche. Auch heute wieder gilt das Kloster Labrang als ein
wichtiges geistiges Zentrum in Nordwestchina und als höhere Lehranstalt des tibetischen Buddhismus. Inzwischen leben hier der Statistik nach wieder über 2000 Mönche. Ein Mönch führt uns durch das
Kloster und führt uns durch die 5 wichtigsten Tempel der Anlage - fotografieren drinnen: strengstens untersagt, sonst wird die Führung sofort abgebrochen…
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Leaving Xian means no
more luxury hotels and long dinner menus. We are leaving the most densely populated area of China with smog reaching from the yellow sea to the far South. This will be the biggest challenge for the
future of China; how to deal with the polluted air and water. We welcome the cool mountain air at elevations of app. 2500 m. The province of Gansu is more than 1000 km long and one of the biggest and
poorest provinces in China with only 23 Mio people one of lowest populated areas.
Our first stop is Pingliang, a village near Weiyuan. The temperature drops from 40°C in Xian to 12°C. We camp on a meadow near a village and within minutes the whole population gathers around our
campers, watching our activities till we close the doors.
The next stop is the monastery of Labrang, part of the town Xiahe. It is Tibetan Buddhism's most important monastery town outside Tibet. Labrang Monastery is situated at the strategic intersection of
four major Asian cultures -Tibetan, Mongolian, Han Chinese, and Chinese Muslims. At its height the monastery housed 4,000 monks. Like so many religious institutions, it suffered during the Cultural
Revolution; and the monks were sent to their villages to work. After it was reopened in 1980, many of the monks returned; but the government restricted enrolment to around 1,500. On the other hand
the monastery is overrun by thousands of Chinese tourists every day. You never walk alone in China….
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