Armenien
In persischer Zeit wurde der Name Armenien 521 v. Chr. erstmals erwähnt. Armenien hat eine sehr
bewegte Geschichte. So wurde Land ab etwa 546–331 v. Chr. von den Persern beherrscht. 334 v. Chr. begann Alexander der Große mit seinem Feldzug gegen die Perser und eroberte Persien in wenigen Jahren.
Armenien erlangte mit Auflösung der Sowjetunion 1991 seine Unabhängigkeit. Heute ist
Armenien ein Binnenstaat im Kaukasus (Vorderasien). Die Landesfläche Armeniens ist etwa so groß wie die des deutschen Bundeslandes Brandenburg. Es grenzt im Norden an Georgien, im Osten an Aserbaidschan, im Südosten an den Iran, im Süden an die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan und von Südwesten bis Westen an die Türkei. Die heutige Bevölkerungszahl beträgt etwa 3,3 Millionen.
Armenien ist ein sehr ausgeprägtes Gebirgsland – 90 % der Landesfläche liegen mehr als 1.000 Meter über dem Meeresspiegel, die mittlere Höhe beträgt sogar 1.800 Meter. Von Norden her erstrecken sich die über 3.000 Meter hohen Ausläufer des
Kleinen Kaukasus. Die höchste Erhebung ist der erloschene Vulkan Aragaz (4.090 Meter) unweit des biblischen Ararat.
Die armenische Sprache ist die Amtssprache des Landes und stellt einen eigenen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie dar. Das armenische Alphabet wurde am Anfang des 5. Jahrhunderts für das Altarmenische entwickelt. Eine Sonderrolle spielt in Armenien das Russische. Es ist zwar keine Amtssprache, aber Pflichtfach an den Schulen, Unterrichtssprache an zahlreichen Universitäten und auch im Geschäftsleben weit verbreitet.
Die dominierende Konfession im Land ist das orientalisch-orthodoxe Christentum, das in Armenien die
Armenische Apostolische Kirche repräsentiert; ihr gehören etwa 94 Prozent der Bevölkerung an. Sie spielt eine zentrale Rolle für die armenische Identität. Das Christentum ist tief verwurzelt, immerhin erhob Armenien im Jahre 301 als erstes Land der Welt das Christentum zur Staatsreligion.
Die nationale Währung ist der
Dram. 1 € = 520 Dram. Ein Liter Diesel kostet derzeit ca. 450 Dram.
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Armenia is a mountainous country in the
South Caucasus region of Eurasia.
Located at the crossroads of Western Asia and Eastern Europe, it is bordered by Turkey to the west, Georgia to the north, Azerbaijan to the east, and Iran and the Azerbaijani exclave of Nakhchivan to the south.
Armenia is a unitary, multi-party, democratic nation-state with an ancient cultural heritage. Armenia became the first state in the world to adopt Christianity as its official religion, in the early years of the 4th century (the traditional date is 301 AD).
Armenians have their own unique alphabet, which was invented by Mesrop Mashtots
in 405 AD.
The Republic of Armenia, covering an area of 29,743 square kilometers (11,484 sq mi), is located in the north-east of the
Armenian Highland. The terrain is mostly mountainous, with fast flowing rivers and few forests. The land rises to 4,090 meters (13,419 ft) above sea-level at Mount Aragats, and no point is below 390 meters (1,280 ft) above sea level
.
Mount Ararat, which was historically part of Armenia, is the highest mountain in the region. Now located in Turkey, but clearly visible in Armenia, it is regarded by the Armenians as a symbol of their land. The national currency is the Dram
. 1 $ = 400 Dram. One liter Diesel is app. 450 Dram.
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Kloster Sanahin und Kloster Haghpat 25.-26.10.2014
Zwei UNESCO Weltkultur-Erbestätten an einem Tag: Auf unserem Weg Richtung armenische Grenze besuchen wir zunächst das Kloster Sanahin. Die Klöster Sanahin und Haghpat gehören zu den wichtigsten Bauwerken Armeniens. Gegründet wurden beide nach 960 von der Königin Chosrowanusch. Obzwar sie einerseits zwei selbstständige Klöster waren, sind sie geschichtlich betrachtet Geschwisterklöster mit sich ergänzenden Ensembles. Das Kloster Haghpat war ein Wehrkloster, das über dem gleichnamigen Ort von weitem sichtbar thront. Mittelpunkt des Klosters Sanahin und ein absolutes Kleinod der Baukunst: die Bibliothek. Sie weist Sanahin als einen gewichtigen Ort des armenischen Geistesleben aus.
Unser heutiger Übernachtungsplatz liegt direkt am Kloster Haghpat. Wieder haben wir Glück! Während unserer Besichtigung treffen wir eine Gruppe armenischer Frauen, die in einer der Klosterkirchen beten und singen - welch eine Stimmung und welch wunderbare Akustik.
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On our way to the Georgian border we can visit 2 more monasteries; Sanahin Monastery is an Armenian monastery founded in the 10th century. The name Sanahin literally translates from Armenian as "this one is older than that one", presumably representing a claim to having an older monastery than the neighboring Haghpat Monastery. It is a religious complex founded in the 10th century; both sites are included in the UNESCOWorld Heritage List. The monasteries are an outstanding and magnificent example of medieval Armenian architecture. WE are lucky and can spend our last night at the parking lot in front of the Haghpat monastery.
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Sewan-See und Kloster Sewanawank 24.-25.10.2014
Nur 70 km Fahrt und wir sind schon - bei sonnigem Wetter - an unserem heutigen Ziel angekommen: dem Sewansee. Er ist mit 940 km² nicht nur der größte Süßwassersee Armeniens, sondern auch der größte des Kaukasus und mit seiner Höhe von etwa 1.900 m über dem Meeresspiegel einer der größten Hochgebirgsseen der Welt.
Von unserem Stellplatz direkt am Strand der Klosterhalbinsel besuchen wir das benachbarte Kloster Sewanawank, das im Jahre 874 gegründet wurde. Es ist herrlich gelegen mit Blick auf den See und die dahinterliegenden schneebedeckten Berge. Mit dieser letzten Führung in Armenien nehmen wir Abschied von Diran, der uns für Armenien öffnen und begeistern konnte.
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45 miles east and we reach Lake Sevan, the largest lake in the Caucasus region. It is one of the largest freshwater high-altitude lakes in the world. Lake Sevan is situated at an altitude of 1,900 m (6,200 ft) above sea level. It is fed by 28 rivers and streams. Only 10% of the outgoing water is drained by the Hrazdan river, while the remaining 90% evaporates.
We can walk from our campsite to
Sevanavank
, a monastic complex located on a peninsula at the northwestern shore of Lake Sevan. The monastery of Sevanavank was founded in 874.
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Kloster Chor Virap, Eriwan und Umgebung 21.-24.10.2014
Auf unserem Weg nach Eriwan besichtigen wir das
Kloster Chor Virap mit Blick auf den mit 5.137 Metern höchsten Berg Ararat, heute auf dem Gebiet der Türkei. Im Gebirge Ararat soll nach der Sintflut die Arche Noah gestrandet sein König Trdat III. ließ sich hier mit seiner Familie und dem Hof im Jahre 301 taufen und verfügte, dass die Armenier – als erstes Volk in der Geschichte – das Christentum als Staatsreligion annahmen.
Eriwan ist 2.796 Jahre alt (damit 15 Jahre älter als Rom) und heute die Hauptstadt Armeniens. Mit ca. 1,5 Mio. Einwohnern ist Eriwan die größte Stadt Armeniens und auch das wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Zentrum des Landes.
Diran hat für uns ein sehr vielfältiges Programm zusammengestellt: Wir besichtigen die
armenisch-apostolischeSankt-Hripsime-Kirche, seit dem Jahr 2000 UNESCO-Weltkulturerbe und den „Vatikan Armeniens“, den Sitz des Katholikos Aller Armenier, des geistlichen Oberhauptes der Armenischen Apostolischen Kirche, beides in Etschmiadsin gelegen. Dann informiert uns Diran am Völkermordmahnmal Zizernakaberd ausführlich über den Völkermord an den Armeniern im 20. Jhrh., welcher durch umfangreiches dokumentarisches Material belegt ist. Diran kennt viele dieser Dokumente und meint: „Es gibt keine armenische Familie, die nicht von diesem Völkermord betroffen war.“ Wir alle sind tief betroffen und auch Diran merkt man an, wie sehr ihn das alles noch bewegt.
Nachdem wir anschließend noch die größte Manuskriptsammlung der Welt, den
Matenadaran besuchten sind wir alle geschafft und freuen uns auf einen entspannten Seabridge-Abend mit typisch armenischem Essen.
Am nächsten Tag besuchen wir außerhalb von Eriwan den
Garni-Tempel in Garni. Von diesem Dorf wurde 2.166 v.Chr. erstmals berichtet. Nicht weit davon liegt am Eingang des Oberen Azat-Tales das Kloster Geghard, das seit 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Diran singt auch hier wieder für uns in der Klosterkirche und wir alle sind ergriffen.

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On our way to Yerevan we stop at the monastery Khor Virap just 30 kilometers (19 mi) south of Yerevan. It is situated about 100 metres (330 ft) away from the Turkish-Armenian border (sealed by barbed wire fencing. The monastery is surrounded by vineyards within the Ararat plain and is in view of Mount Ararat
. King Tiridates proclaimed Christianity as the state religion of Armenia in 301 AD.
Yerevan is the capital and largest city of Armenia and one of the world's oldest continuously inhabited cities. Situated along the Hrazdan River, Yerevan is the administrative, cultural, and industrial center of the country. The Armenian Genocidewas the Ottoman government's extermination of its Armenian subjects from their historic homeland within the territory the present-day Republic of Turkey. The Armenian Genocide Memorial, better known as Tsitsernakaberd
, is Armenia's official memorial to the victims of the genocide.
The
monastery of Geghard is a unique architectural construction, being partially carved out of the adjacent mountain, surrounded by cliffs. It is listed as a UNESCOWorld Heritage Site
. Our guide Diran a former opera singer did us the favor to sing an old Armenian song in the church of the monastery - what a fantastic moment.
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Kloster Norawank 20.-21.10.2104
Hatten wir nicht vor einer Woche noch Hochsommer und gestern Herbst? Heute ist auf jeden Fall Wintereinbruch. Wir wachen auf und unser WoMo ist schneebedeckt! Draußen: minus 2°C. Schnell weiter, denn wir haben einen 2.350 m hohen Pass vor uns mit einer sehr rutschigen, vereisten Straße. Geschafft! Die Sonne bricht durch und wir kommen alle wohlbehalten am
Kloster von Norawank an.
Das Kloster, eines der größten mittelalterlichen kulturellen und geistigen Zentren Armeniens,  erhebt sich am Hang einer orangefarbenen felsigen Schlucht. Das älteste Gebäude wurde im 9. Jhrh. gebaut. Das verhängnisvolle Erdbeben von 1840 zerstörte die meisten Klostergebäude, die erst in den Jahren 1988-1999 wiederaufgebaut wurden. Es wurde zum UNESCO-Welterbe erklärt. Über mehrere Jahrhunderte ist Noravank ein Sinnbild nationaler Einheit, des Freiheitsstrebens und der Glaubenshaltung der armenischen apostolischen Kirche gewesen. Gleichzeitig gilt Noravank als die Wiege des armenischen kulturellen, architektonischen und geistigen Wiederaufbaus. Für mich der Höhepunkt unserer Besichtigung: Diran singt für uns in der Klosterkirche „Christus erlöse mich“ in armenischer Sprache - wunderbar!
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What a shock this morning, it snowed overnight, the road from Tatev westward has 2 challenging mountain passes going over 2200 m high.
The road was icy and we were happy to be trough in 5 hours for 100km. The next overnight place is Noravank, a 13th-century Armenian monastery, located in a narrow gorge made by the Amaghu river, near the city of Yeghegnadzor, Armenia. The gorge is known for its tall, sheer, brick-red cliffs, directly across from the monastery. The monastery is best known for its two-storey Surp Astvatsatsin (Holy Mother of God) church, which grants access to the second floor by way of a narrow stone-made staircase jutting out from the face of building. In the 13th–14th centuries the monastery became a residence of Syunik's bishops and, consequently a major religious and, later, cultural center of Armenia. The Highlight: Diran singing in the church a famous Christian song in Armenian language; what we found out afterwards: our tour guide is a former professional opera singer - amazing!
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Kloster Tatev 19.-20.10.2014
Der Europäischen Kontinent hat uns wieder! Wir reisen durch Armenien, der Wiege des Christentums. Nach unserer Reise durch den Orient sind wir nun wieder im Okzident angelangt. Eingeklemmt zwischen aserbaidschanischen Gebieten führt unsere heutige Strecke durch wildes Gebirge auf an Russland erinnernden schlechten Straßen durch herbstlich gefärbte Wälder zum malerisch gelegenen uralten
Kloster Tatev.
Das lassen wir uns nicht entgehen! Statt mit unserem WoMo die steile Straße bis zum Kloster zu fahren, nehmen wir die mit 5.750 m längste, in einer Sektion mit einem durchgehenden Tragseil ausgeführte
Pendelbahn der Welt, Wings of Tatev“ zum auf dem Berg gelegenen Kloster. Das erspart uns die Fahrt auf einer 15 km langen, engen und kurvenreichen Straße durch die Worotan-Schlucht.
Tatev (
armenisch
Տաթեվ) ist ein im Jahr 895 gegründetes armenisch-apostolischesKloster im Süden Armeniens. Es ist eines der bedeutendsten Architekturdenkmäler des Landes. Das Kloster wurde im 9. Jahrhundert am Ort eines alten Heiligtums erbaut. Es war ein sehr großes intellektuelles Zentrum von Armenien und zwischen 1390 und 1453 eine anerkannte Universität. Im 10. Jahrhundert hatte Tatev eine Bevölkerung von 1.000 Menschen und kontrollierte zahlreiche Dörfer. Im 13. Jahrhundert besaß es 680 Dörfer. Das Kloster wurde in Sowjetarmenien in den 1920er-Jahren aufgelassen, aber seit der Erlangung der Unabhängigkeit durch die Republik Armenien besteht wieder kirchlicher Betrieb. Die Schlichtheit der Klosterkirche berührt mich, nach all der Pracht in den iranischen Moscheen.
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We feel almost being back in Europe, Armenia as the first Christian nation looks already very familiar after being in Muslim environment for the last 2 months. The country is wild, all mountains and gorges and typical bad “Russian” roads. The valleys contain forests which already turn yellow and brown, typical for “Indian summer”. Our first stop in the mountains is the
Tatev monastery; a 9th-century monastery located on a large basalt plateau in southeastern Armenia. The monastic ensemble stands on the edge of a deep gorge of the Vorotan River. In the 14th and 15th centuries Tatev Monastery hosted one of the most important Armenian medieval universities. We avoided the bad gravel road up to the monastery, instead we took the cable car Wings of Tatev, opened in October 2010. It was included in the Guinness World Records
as world's "longest non-stop double track cable car" with a length of 5750m.
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Grenzübergang Iran-Armenia 18.-19.10.2014
Dieser Grenzübergang ist unser bisheriger Geduld- und Zeitrekord. 11 Stunden brauchen wir, um das Grenzprozedere auf iranischer und armenischer Seite über uns ergehen zu lassen, wobei an der armenischen Grenze zunächst ein russischer Grenzposten unsere Fahrzeuge und Dokumente kontrolliert. Armeniens nicht-GUS-Grenzen werden nach wie vor von den Einheiten der russischen Föderation gesichert. Alle Grenzen zwischen Armenien und Aserbaidschan sowie Armenien und der Türkei sind geschlossen.
Dann, um 22:30 Uhr ist die hoffentlich letzte schwierige Grenzhürde genommen und wir begrüßen hinter der armenischen Grenze unseren armenischen Tourguide Diran, ein „Multitalent“. Er ist ausgebildeter Opernsänger, Dolmetscher, Übersetzer, unterrichtet Russisch, ist nebenbei Tourguide und spricht auch noch perfekt Bayrisch, da er mehrere Jahre in München lebte.
Am nächsten Morgen werfen wir Frauen befreit unsere Iran-Kopftücher in die Luft - endlich wieder frei, frischer Wind um die Ohren!
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This border holds our Asian record - 11 hours to cross the Iranian - Armenian border - incredible.
Just to get a stamp in your passport and the carnet de passage signed took more than 3 hours on the Iranian side. Then just after crossing the bridge we were stopped by Russian border control, which are controlling the outside borders of Armenia. Filling manually a book with our passport and car data took more than an hour. The other 5 hours we spend in the Armenian customs terminal, double checking the car and passport data, demanding 58 $ as entry fee and x-raying our vehicles. At 22:30 the last car has passed the border. Another example for a totally inefficient bureaucracy. Diran our Armenian tour guide welcomed us with a real beer and the girls enjoyed throwing their scarf away.
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