Ute hat uns während unserer Reise immer wieder verwöhnt mit Gedichten - vielen Dank dafür!

 

Mit Ihrem Reise-Ende-Gedicht nehmen wir Abschied von unserer wunderschönen "Abenteuer-Osten-Tour".

 

 

Wir hoffen, ihr hattet Freude daran, virtuell mit uns neue Länder zu entdecken :-)

 

Seidenstraße 2014

 

In Riga starteten wir alle gespannt

auf unsere große Reise, die nun begann.

Als erstes erreichten wir Russland,

das sechs Wochen sich zog in unseren Bann.

 

Ob Kreml in Moskau oder Kazan,

auch viele orthodoxe Kirchen sahen wir an,

Kaufmannshäuser und Plattenbauten,

prächtige Metrostationen wir bestaunten.

 

Großstädte wie Cheboksary, Krasnojarsk, Irkutsk wir sahen,

auch in Jekaterinburg, Izhewsk und Ulan Ude wir waren,

doch in den russischen Städten,

auf unseren Übernachtungsplätzen,

die Jugend gar manchmal außer Rand und Band,

doch Erholung und Ruhe wir fanden auf dem Land.

 

In Russland wir feierten viel mit Wodka, oh weh,

mit flotten Trinksprüchen von Artem, darauf sa-sasdrowje.

Auch russisches Essen kam nicht zu kurz

mit Schaschlik, Belminis, Omul und Borschtsch.

 

Birkenwälder, Sümpfe und Taiga,

riesige Flüsse wie Jenissei und Wolga,

singende Babuschkas wir trafen im Ural,

sibirische Weite, überall.

So zogen wir durch das Reich der Zaren,

bis wir am schönen Baikalsee waren.

 

Auf der Insel Olchon machten wir Urlaub von der Reise,

mit Faulenzen, Waschen, Putzen, jeder auf seine Weise.

Auch Offroad-Tour und Inselhüpfen standen auf den Programmen,

zuletzt wir bekamen Besuch von einem Schamanen.

Mit Hammelessen nahmen wir Abschied von Olchon,

wir fuhren weiter, auf und davon.

 

Russland ade, reisten wir mit Elan,

in das Reich des Dschingis Khan.

 

Mit Jurten und schlechten Straßen empfängt uns die Mongolei,

den Wodka fürs Hammelessen haben wir aber dabei.

Nur drei Millionen bevölkern dies endlose Land,

mit grünen Hügeln, hohen Bergen, Dünen aus Sand.

Unzählige Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen

weiden in der Steppe oder auf Wiesen.

 

Mongolische Folklore mit Pferdekopfgeigen,

das Naadam-Fest mit Pferdereiten,

Bogenschießen und Ringwettkampf,

traditionelle Masken drehen sich im Tsam-Tanz.

 

In China angekommen bei 40 Grad in Erenhot,

aßen wir, kaum zu glauben, einen Feuerpot.

Durch die Innere Mongolei fuhren wir ans gelbe Meer,

die Besichtigungswut der Chinesen kannte keine Grenzen mehr.

 

In Peking wir besuchten den Himmelstempel und die Verbotene Stadt,

die Besichtigungen fanden im Schweiße unseres Angesichtes statt.

Die Terrakotta-Armee in Xian,

begeisterte uns von Anfang an,

auch Wildganspagode und Altstadtmauer,

buddhistische Klöster sowie die chinesische Mauer,

osttibetisches Hochland, der gelbe Fluss oder die Taklamakan,

alles zog sich in unseren Bann.

 

Der chinesische Verkehr war oft chaotisch,

die Fahrweise der Chinesen meist idiotisch,

auf der Straße konnten wir alles sehn,

ob Tuk-Tuk, Eselskarren, überladene LKWs.

 

Langsam näherten wir uns dem Orient

an Chinas westlichem End.

Die Uiguren den Alltag bestimmten,

buntes Leben auf Straßen und Basaren wir filmten.

 

So lernten wir kennen das Reich der Mitte,

mit Essstäbchen und manch fremder Sitte.

 

Endlich in Kirgistan eingereist,

die Hotelhinterhöfe waren Vergangenheit.

Freiheit und Natur wir nun genießen,

Stellplätze an Seen, Bergen und Wiesen.

 

An der Grenze uns Emil begrüßte,

und mit Begeisterung durch dies Land führte.

Auf über 3500 m Höhe,

ein mancher hatte Schlafprobleme,

darauf unser Artem sagte trocken nur,

nicht jeder verträgt Freiheit nach sechs Wochen Diktatur.

 

So bereisten wir nun Kirgistan,

die Perle zwischen Pamir und Tien Shan.

Wir kamen vom Passe Turugart,

durch grandiose Bergwelt ging unsere Fahrt,

ruhten uns aus am herrlichen Issykulsee,

umrahmt von Gebirgszügen voll Schnee.

 

Wir bestaunten das karge Leben der Hirten,

hoch in den Bergen in ihren Jurten,

auch Männer, die stolz ihren Ak-Kalpak tragen,

und das quirlige Leben auf den Basaren.

 

Dann kurz vor Usbekistan

unser Artem kündigte an,

die Grenzbeamten seien korrupt und nicht ganz korrekt,

sorgenvoll Sabine fragte: „Kommen die auf mein Bett?“

 

Endlich dann nach Stunden drin in Usbekistan,

wir unsern Dima wiedersahn.

Nach großer Begrüßung nahe dem Zollhof,

gab es usbekisches Essen, genannt Plov.

 

Mit Dima zogen wir durch Samarkand und Taschkent,

märchenhafte Städte des Orient,

mit blauen Kuppeln, glasierten Kacheln und verzierten Minaretten,

geprägt von der Architektur der Timuriden in all ihren Facetten.

 

Alte Festungen und Mausoleen,

prachtvolle Medresen und Moscheen,

die alten Städte Chiva und Buchara uns bezauberten,

und wir so manches Souvenir einkauften.

Entlang der Seidenstraße die Wohnmobile fahrn,

ein Märchen aus 1001 Nacht in Usbekistan.

 

Unser nächstes Land Turkmenistan,

vom Staat wir leider nicht sehr willkommen warn.

Wir wurden bewacht rund um die Uhr,

und durften uns bewegen mit Erlaubnis nur.

 

So führte uns Khan in kurzer Zeit

in die turkmenische Vergangenheit.

Konya-Urgench, die Choresm-Stadt aus einer vergangenen Welt,

das Turabeg-Khanum-Mausoleum mit Sternenzelt,

wilde Kamele in der Karakum,

und ein Picknick um den Feuerkrater herum.

 

In der Hauptstadt Ashgabat

sahen wir manch prunkvollen Palast,

großzügige Plätze, moderne Architektur,

freie Fahrt, wenn nicht kreuzte der Präsident unsere Spur.

Die Einheimischen immer fröhlich winkten,

während unsere Autos auf den Rüttelpisten Richtung Iran hinkten.

 

Die Kleiderordnung für Frauen ab jetzt hochgeschlossen mit langem Arm,

egal ob es draußen ist kalt oder warm,

die Beine immer züchtig bedeckt,

und die Haare unter Tüchern versteckt.

So wandelten wir durch den Iran,

für unsere Männer wir kaum mehr zu erkennen warn.

 

Auch dem Alkohol mussten wir entsagen,

durften uns nicht mehr an Bier und Weine laben,

die Trinksprüche von Artem fehlen,

doch unsere Fata Morgana heißt: Armenien.

 

An der Grenze uns Sirous freundlich empfing,

und mit uns auf die Reise durch den Iran ging.

Überall im Lande wir Frauen trafen,

die den schwarzen Chador tragen,

und Artem war stets der Überprüfer,

damit wir trugen unsere Kopftücher.

 

In Mashhad wir das erste Heiligtum besichtigten,

und die Frauen unterm Chador schwitzten,

durch die Wüste Kavir mit Häusern aus Lehm,

die Oasenstadt Tabaz erreichten wir bequem.

Durchs Flussbett zu einem uralten Damm wir wanderten,

während im Thermalwasser Fischchen unsere Füße behandelten.

 

Yazd und Chak Chak mit Schweigetürmen und Feuertempel,

zarathustrisches Erbe als Exempel.

Windtürme und Wasserspeicher brachte uns Sirous nahe,

abends der Besuch einer traditionell iranischen Surhane.

Kerman mit Basar und Freitagsmoschee wir lernten kennen,

danach sich die Womos in Nord- und Südroute trennen.

 

Manche zum Persischen Golf dem Baden zuströmten,

andere der Wüste Lut und deren Yardang-Formationen frönten,

die Festungsstadt Rayen, das Höhlendorf Maymand,

auf dem Programm auch Fischmarkt oder Salzsee stand.

So ein jeder hatte seinen Spaß,

bis man sich wieder traf in Shiraz.

 

Wir sahen uns um in Isfahan,

mit dem beeindruckenden Platz Meydan-e Imam.

Auch machten wir Halt in Teheran,

wo wir uns den Shrine Imam Khomeini sahen an.

 

Orientalische Musik und den Besuch der Teehäuser,

Mandeln, Pistazien, Safran für Leckermäuler,

Gastfreundschaft an allen Ecken und Enden,

wir werden immer positiv daran denken.

Dem Zauber Persiens konnte sich keiner entziehen,

auch wenn wir nun nach Armenien entfliehen.

 

Lange an der Grenze warteten wir,

auf den Eintritt nach Armenien und das erste Bier.

Diran hat es an der Grenze verteilt,

und unsere Kopftücher flogen ganz weit.

 

Armenien, Land der Steine genannt,

durch den wilden Kaukasus bekannt,

die uralte, christliche Vergangenheit wir suchten,

mit Klöstern hoch über engen Schluchten.

Alte Kirchen und Kreuze aus Stein,

drängten sich in unser Bewusstsein.

 

Wir lernten kennen die Stadt Yerevan,

und der Berg Ararat blickte uns an,

den gleichnamigen Cognac haben wir degustiert,

und Diran hat uns mit seinem Gesang fasziniert.

 

Auch kamen wir zum traurigsten Punkt unserer Reise,

dem Genozid an Armenien auf so grausame Weise,

zu hören über die furchtbare Tat,

uns alle tief im Innersten betroffen hat.

Weiter wir reisten zum kalten Sevan-See

Richtung Georgien zur Grenze.

 

Die Grenze nach Georgien war unkompliziert

und wir haben uns gleich Richtung Tiflis orientiert.

Mit der Seilbahn zur Festung Narikala hoch hinauf,

ein Bummel durch die malerische Altstadt folgte darauf.

Wir genossen das georgische Essen und den Wein,

und dachten, so müsste es immer sein.

 

Doch Georgien, das letzte Land unserer Reise, macht uns klar,

vorbei ist nun ein halbes Jahr.

In Batumi genossen wir noch Palmen und das schwarze Meer,

und hatten ein letztes Mal Urlaubsflair.

Unser Abschiedsessen macht klar was kommen muss,

jetzt ist Schluss.

 

Wir wollten Abenteuer erleben,

und unsere Jungs, Arthur und Artem, haben ihr Bestes gegeben.

 

Den Beiden sagen nun herzlich danke wir,

für diese wunderschöne Reise hier.

Sie arbeiteten oft rund um die Uhr,

damit wir konnten genießen die Tage nur,

frei von Organisation, Papierkram und Bürokratie,

Abenteuer Osten und die Seidenstraße vergessen wir nie.