Babuschkin -  27.-28.6.2014
290 km Fahrt durch eine Allgäu und Schwarzwald ähnliche Landschaft, oft verläuft  die Transsibirische Eisenbahnstrecke nahe unserer Straße, die wieder einmal eine echte Rüttelstrecke ist. Wir stehen direkt am Südufer des Baikalsees in Babuschkin, benannt nach dem Freund Lenins, der hier während der Russischen Revolution 1905–07 erschossen wurde. Sehr informativ ist der Besuch eines Kinderheims, in dem 36 Kinder im Alter von 3 bis 18 Jahren ein Jahr lang leben können - der Staat übernimmt die Kosten - und intensiv betreut werden. Mit dem Geld, das Seabridge und die Gruppe jedes Jahr übergibt, wurde letztes Jahr ein Beamer gekauft, dieses Jahr soll ein PC anschafft werden, um die Kinder IT-fit zu machen. Wir erfahren viel Interessantes über die Änderungen seit der „Ära Putin“. Z.B. werden seit der Putin Regierung die Gehälter - aktuell 12.000 Rubel im Monat für eine Sozialpädagogin - 1998 waren es noch 3.000 Rubel - jeden Monat ausbezahlt, früher musste man ab und zu 5 Monate auf das - geringe - Gehalt warten.

(50 Rubel = ca. 1 €)
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This is our last return to Lake Baikal; we camp directly on the shore, the temperature dropped from 30°C down to 15°C, we thought only due to the influence of this cold “ocean”. A day later we learned that we just escaped a flooding catastrophe in Arshan, in the following night the town was flooded by thunderstorm and the place we stayed the night before was completely washed away, so our “Travel-God” had mercy with us…..  
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Arshan 25.-27.6.2014
Von Listwjanka aus geht es heute Richtung Berge und wir sehen auf den 2.000ern noch Schneereste auf den Gipfeln. Wir sind im Tunkinskij Nationalpark in Arshan, einem Kurort, und wandern im bergigen Umland bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen zu einem Wasserfall - nach all den vielen Fahrtagen seit Beginn unserer Reise unsere erste Wanderung. In Arschan begegnen wir sehr vielen Menschen mit mongolischem Phänotyp, meist Burjaten mit buddhistischem Glauben und haben erst jetzt das Gefühl, in Asien angekommen zu sein. Die Bevölkerung des Tals bestand bis ins 17. Jh. nur aus Burjaten und die Religion war schamanisch. Nach der Missionierung durch die Russen nahm der buddhistische Glauben zu. An den Gebetsstätten befinden sich Bäume, die mit bunten Bändern über und über behangen sind.
In den letzten Wochen waren einige Fahrzeuge in der Werkstatt und auch Ilja, unser russischer Techniker, ist immer wieder im Einsatz. Gestern war Großeinsatz der Männer auf dem Stellplatz in Arschan, bei einem der WoMo’s sind beide Antriebswellen kaputt und wir drücken alle miteinander die Daumen, dass das Auto die Reise übersteht und unsere beiden Holländern nicht frühzeitig abbrechen müssen. Schwere Last wird auf die übrigen Fahrzeuge verteilt.
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Another highlight near Lake Baikal is the Tunkinskij National Park, a typical alpine area which looks more than Austria than Siberia. We spend 2 nights in Arshan a typical Russian spa town on the slope of the mountains. We enjoyed a day of hiking through a gorge and spend the rest of the day to support a Dutch car, which had both rear axles broken. In a spontaneous act of solidarity we dispersed his load to all the other cars to allow the defect car to run on front wheel drive only.
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Listwjanka - 23.-25.6.2014
In 8 Stunden fahren wir 340 km nach
Listwjanka, 70 Kilometer von Irkutsk entfernt und nahe der Stelle gelegen, an der die Angara dem Baikalsee - auch sakrales Herz Asiens genannt -entfließt. Der 1773 erstmals als Poststelle beziehungsweise Fährplatz erwähnte Ort ist wegen der schönen Lage und der Nähe zu Irkutsk bei wohlhabenden Russen beliebt, die hier ihre Häuser und Datschen bauen. Das Dorf erlebt gerade einen Bauboom und beim Bummel durch den Ort treffen wir auch einige deutsche Touristen, die mit der Transsibirischen Eisenbahn unterwegs sind. So viele japanische Reisegruppen wie hier haben wir bisher nirgendwo in Russland gesehen. Eine der Sehenswürdigkeiten des Dorfes ist der Schamanen-Felsen mitten in der Angara. Um ihn rankt sich die Legende vom alten Vater Baikal und seiner Tochter Angara.
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Listvyanka is a village located 70 kilometers (43 mi) from Irkutsk, near the point where the Angara River leaves Lake Baikal. The place is very popular with locals from Irkutsk to spend the weekend on the shore. For the first time since Moscow we meet other European and Japanese tourists which typically arrive by the Trans-Siberian Railway to enjoy some cruising days on the lake.
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Baikalsee-Olchon 18.-23.6.2014
Novosibirsk – Krasnojarsk – Irkutsk – und jedes Mal liegen 1.000 km Einsamkeit dazwischen. Aber wir sind schon längst an die sibirischen Dimensionen gewöhnt. Unsere Fahrt zum Baikalsee führt endlich durch eine richtige Mittelgebirgslandschaft, es ist ein einziges Auf und Ab. Nun haben wir uns Erholung verdient. Wir lassen für eine Woche den Ozean Sibiriens, den glasklaren Baikalsee und die fantastische Natur in seiner Umgebung auf uns wirken.
Ein See der Superlative: er ist mit 1.642 Metern der tiefste und mit mehr als 25 Millionen Jahren der älteste Süßwassersee der Erde.Er besitzt eine Uferlänge von rund 2125 km, ist vom Südwesten zum Nordosten 673 km lang und maximal 82 km breit. Die Großen Seen Nordamerikas (Eriesee, Huronsee, Michigansee, Oberer See und Ontariosee) erreichen zusammen ein Wasservolumen von etwa 22.680 km³, was knapp dem des Baikalsees entspricht.
Mit einer kleinen Fähre setzen wir über auf die größte Insel des Baikalsees: Olchon, 730 km² groß und 72 km lang. Hier leben etwa 1.500 Menschen, größtenteils burjatischer Abstammung, Buddhisten mit einer langen schamanistischen Tradition.
Wir genießen die Stille und atmen durch. Kein Fahren, kein Handy, kein WiFi - dafür Seele baumeln lassen. Ganz so untätig sind wir dann doch nicht. Unser russisches Team hat auf Olchon so einiges für uns organisiert: Wir besichtigen ein burjatisches Dorf und wandern zum Samanka-Felsen, einem der neun Heiligtümer Asiens, an dem früher schamanistische Riten stattfanden. Wir lernen von Artem, wie man einige russische Gerichte zubereitet. Zur Entspannung am Abend wurde direkt am Strand eine rustikale Sauna für uns aufgebaut, und nach dem täglichen Saunagang tauchen Sepp und ich freiwillig ins 10°C kalte Baikalsee-Wasser. Am letzten Abend bekommen wir dann Besuch von einem Schamanen, der uns über die schamanistischen Traditionen auf Olchon sowie seine Rituale erzählt - unglaublich spannend! Nach vier einmaligen Tagen auf dieser „Insel der Stille“ möchte ich noch nicht wirklich zurück in die Zivilisation …
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Novosibirsk – Krasnojarsk – Irkutsk – and in between only 700 miles of countryside, but we get used to the Siberian dimensions.
Our way to Lake Baikal leads us finally into mountain area (1000 - 1500m). We will enjoy the Siberian Ocean for one week on the island of Olkhon. The lake or better ocean is a miracle in itself, 1642m deep and 25 million years old, which means it is the oldest freshwater lake on earth. The lake is 673 km long und max. 82 km wide, the volume of all the great lakes in North America (Lakes Erie, Huron, Michigan, Superior and Ontario) is almost the same as Lake Baikal (22.680 km³).
With a small ferry we cross lake Baikal to the island of
Olchon, the biggest island just 72 km long; only 1500 people live here, which are manly from the tribe of Buryatia, Buddhists with a long shamanic tradition.
We enjoy our 4 day stop on the island; no internet, no traffic no noise…. but our Russian team has organized some highlights: we visit a Buryatian village, walk to the shamanic rock one of the 9 holy monuments in Asia. We learn how to cook a fish soup with Omul the local fish or Borschtsch the most popular soup in Russia. And a local shamanic priest visited our camp to give us a lecture about shamanistic tradition of Olkhon.

Urlaub am Baikalsee - Holiday on Lake Baikal