Donnerstag, 9. August bis Samstag, 11. August

Weiter geht es über Tok - hier sind wir schon mal am 18. Juli Richtung Norden durchgefahren -Richtung Süden. Das Alaska Highway hat uns wieder. Durch eine wunderschöne Gebirgslandschaft fahren wir vorbei am Tetlin Wildlife Refuge. Und auf der Straße gibt es auch Wildlife: ca. 50 m vor unserem Auto überquert ein Bilderbuch schöner Schwarzbär die Straße. Auf einer schlimmen Schotterpiste mit Permafrost Wellen erreichen wir wieder den Yukon. Die Grenzabfertigung nach Kanada - mitten in der Pampa - ist diesmal in 5 Minuten erledigt. Wir übernachten wild am Kluane Fluss auf einem Rastplatz, treffen dort Helmut und Borka aus Friedrichshafen und tauschen uns aus über Erlebtes und Geplantes - die Beiden sind schon 1 Jahr unterwegs, Ende offen. www.alaskahighwayjourney.com
Am nächsten Morgen fahren wir weiter, vorbei am Kluane Lake. Wieder wird es nichts mit unserer Kanutour - 9°C, tiefhängende Wolken. Wir beschließen, einfach so lange zu fahren, bis die Sonne lockt. In Haines Junction strahlt sie vom Himmel, die Berge kommen aus ihrem Wolkenversteck. Hier bleiben wir und sitzen am Abend im lokalen Pub im Freien bei Livemusik. Vorher gibt es noch frisch gesammelte Steinpilze (die giftigen sind ein Foto wert) zum Abendessen - super lecker! www.bcyukoninfo.com

-------------------------------------- 
Tok is our turning point South, the Alaska crossroad and inofficial car wash capital (free car wash with every gas fill). The road to Canada gets really bumpy, permafrost and potholes slow you down. the landscape is beautiful, snow caped mountains and large valleys. We pass Kluane lake situated nicely between mountains and as we reach Haines JCT the sun came out and we felt like summer.
We took this opportunity to hike in the nearby forest and found plenty of eatable mushrooms……..??? At least we survived a wonderful salmon-mushroom dinner and could enjoy live music in a pub round the corner!
______________________________________________________________________ 

Wieder ändern wir unsere Pläne, denn am nächsten Morgen trommelt wieder der Regen aufs WoMo-Dach und auch die gerade mal 9°C halten uns von unserer geplanten Wanderung ab. Auf dem Alaska Highway fahren wir der Sonne entgegen, links und rechts der Straße unzählige Fireweed-Blumen - die Nationalblume des Yukon -, viele Sanddünen, dann unendliche Weite und dahinter Bergketten. Obwohl wir auf der einzigen Straße fahren, die von Haines Junction nach Whitehorse führt, begegnet uns nur sehr selten ein Auto.
Kaum zu glauben, aber wahr: gegen Mittag sitzen wir - stundenlang - bei strahlendem Sonnenschein in den heißen Mineralquellen von Takhini. Das Bad und auch der  angrenzende Campingplatz werden von Deutschen geführt. Und auch in den heißen  Quellen tummeln sich Deutsche, die am Wochenende in Whitehorse den gemieteten  Camper abgeben und direkt nach Frankfurt fliegen. www.takhinihotsprings.com/hotpools.html

--------------------------------
We changed our mountain hiking plans at Kathleen Lake due to heavy rain this morning, the alternative: Takhini Hot springs just 10 miles North-West of Whitehorse. We enjoyed 40°C hot water with sunshine and a campground next door.
______________________________________________________________________

Sonntag, 12. August

Die Sonne strahlt vom Himmel und so entschließen wir uns spontan, an den Labarge See zu fahren und endlich unserem Boot mal wieder Wasser zu zeigen. „Historischer Ort“: vor 33 Jahren fuhr Sepp mit Ebi über den See, als die Beiden den Yukon von Whitehorse bis Dawson City paddelten.
Weiter geht es nach Whitehorse, der Hauptstadt des Yukon. Hier waren wir schon mal am 7. Juli, um Ausrüstung und Proviant für unsere Kanutour einzukaufen. Diesmal nehmen wir uns mehr Zeit. Es gibt viele schöne Wanderwege rund um die Stadt. Wir schauen uns Klondike II - den Schaufelraddampfer - an, wandern am Yukon entlang, besuchen die Fischleiter mit Live-Webcam. www.visitwhitehorse.com
---------------------------------------------------------
The sun is shining and we spontaneously changed our plans for Lake Labarge Campground to show our boat water. It is historic grounds as Joe paddled with Ebi this lake 33 years ago under more severe conditions. Back in Whitehorse we took our time to explore and enjoy the city. Plenty of hiking trails and nature.
______________________________________________________________________

Mittwoch 15. August

Am Miles Canyon nehmen wir spontan an einer geführten Wanderung teil zu den wenigen Überresten von Canyon City - die beiden Mädels machen das wirklich gut und  erklären uns Botanik und Historie auf der Wegstrecke. http://www.tc.gov.yk.ca/canyoncity.html
Weiter geht es nach Carcross - einem verträumten kleinen Ort mit Goldgräber-Vergangenheit. Hier gefällt es uns so gut, dass wir über Nacht bleiben.

---------------------------------------------
On the way to Carcross, we stopped at Miles Canyon to participate in a tour about the history, how the gold rush stampeders managed to survive the rapids in the canyon before reaching Whitehorse. Carcross between Whitehorse and Skagway is a quiet town, nicely situated on lake Bennet with sandy beaches.
________________________________________________________________________

Ob Sepp mich auch auch ordentlich verwöhnt hat an meinem Geburtstag wurde ich in vielen Mails gefragt. JA!
Das Verwöhn-Programm startet bereits um 2:00 Uhr in der Nacht. Sepp weckt mich und wir schauen beide fasziniert aus unserer Dachluke - sternklare Nacht und Nordlichter am Horizont. Wie er die beim Wettergott bestellt hat, hat er mir nicht verraten.
Am Morgen laden wir Kat und Willi, die gerade einen Fahrradurlaub machen, zum Frühstück ein und dann bucht Sepp noch mein Wunsch-Geburtstagsgeschenk, das wir in Skagway gleich in die Tat umsetzen: eine Fahrt mit der historischen Eisenbahn zum Whitepass, einem der beiden Pässe, über die die Goldgräber 1898 zum Klondike aufgebrochen sind. www.wpyr.com. Abends lassen wir den Tag bei einem gemütlichen Dinner im Hafen mit Blick auf Kreuzfahrschiffe ausklingen.
Skagway liegt am nördlichsten Punkt der Inside-Passage, hat sehr viele historische Gebäude, knapp 1000 Einwohner und jeden Tag im Sommer 2.000 bis 10.000 Besucher, die von den Kreuzfahrschiffen in die Stadt strömen. Da wundert es nicht, dass es hier mindestens 10 Juweliergeschäfte gibt und jede Menge Souvenirläden. Abends ist dann alles wieder ruhig, die Schiffe legen ab. Und wir sitzen gemütlich mit den Skagwayern bei Livemusik im Pub. www.skagway.com

-----------------------------------------
Gerhild’s birthday starts early: Wake up 2:00 am to admire the Northern Lights from the roof of our camper. Down in Skagway we boarded the scenic train to the White Pass with spectacular views along the gorge. Finally we ended the day with a typical American dinner at Skagway harbor, watching the cruising ship tourist strolling by.
_____________________________________________________________________

Freitag, 17. August bis Sonntag, 19. August

Wir wandern zum Icy Lake und am nächsten Morgen - die Sonne strahlt vom Himmel - fahren wir spontan nach Dyea und wandern einen Tag lang auf dem historischen Chilkoot Trail. Dabei denken wir an die Strapazen der 100.000 Goldgräber, die den Weg über den Pass x-mal gelaufen sind, um die Tonne Material über den Pass zu transportieren, die sie nach Kanada mitbringen mussten, um 1 Jahr zu überleben. Nur 30.000 sind angekommen - mit ungewisser Zukunft. Und wir dürfen abends wieder gemütlich und warm in unserem Wohnmobil sitzen. http://de.wikipedia.org/wiki/Chilkoot_Pass
----------------------------------------------------
Skagway has surprisingly many hiking trails and if you are lucky and the sun comes out, you have to hike on the famous Chilkoot Trail, just to imagine the hardship of the 100 000 stampeders when carrying 1 ton of material over the pass.
____________________________________________________________________

Große Freude - heute beginnt unsere Schiffsfahrt mit mehreren Zwischenstopps durch die Inside Passage, ein Seeweg vor der Küste Alaskas und British Columbias mit 1.000 Inseln. Bei traumhaft schönem Wetter starten wir mit der Fähre von Skagway nach Juneau. Der nördliche Teil der Inside Passage verläuft im Tongass National Forest, 1907 von Theodore Roosevelt gegründet, mit 69.000 km² der größte National Forest der USA, Teil des längsten gemäßigten Regenwaldes der Welt. Hier leben 75.000 Menschen und über 5.000 Braunbären. www.fs.fed.us/r10/tongass  www.insidepassage.com
Bei unserer Wanderung zum Mendenhall Gletscher in Juneau sehen wir frische Bärenspuren und blaubeer farbene „Hinterlassenschaften“ und wir wissen - wir sind immer noch im „Bärenland“.
------------------------------------------
We start our first Inside Passage trip from Skagway to Juneau with beautiful sunshine. We pass glaciers within gorgeous mountain scenery and we saw a few whale tails.
______________________________________________________________________

Montag, 20. August bis Freitag, 24. August

4 Tage sind wir in Juneau, der Hauptstadt Alaskas mit 30.700 Einwohner, erreichbar nur mit Schiff oder Flugzeug. Bis zu 6 Kreuzfahrschiffe landen täglich hier an mit bis zu 20.000 Touristen, die die Stadt „überfluten“. Das Wetter: Alaska-schön - 15°C, selten Sonne, kein waagrechter Regen. Das hält uns aber nicht ab, einiges zu unternehmen. Eine "bunte Mischung":
- Gletscherwanderung
- Stadtbummel mit Führung im Capitol
- Whale-Watching-Bootsfahrt, und wir sehen einige Wal-Schwanz-flossen aus dem Wasser winken

- eine wirklich interessante Besichtigung der sehr erfolgreichen Alaska Brauerei - mit ausgiebiger Bierprobe :-)

- Königskrabben bei Tracy`s King Crab Shack zum Lunch - superlecker !

- Besichtigung des St. Therese Shrine
 www.traveljuneau.com www.alaskanbeer.com
------------------------------------------
4 days stopover in Juneau, the capital of Alaska with typical weather: few sunshine and no horizontal rain. We made
- a glacier walk to Mendenhall glacier
- strolling through downtown with thousands of cruise ship tourists
- joined a whale watching tour and saw a few whale tails
- visiting the Alaskan Brewery with lots of beer tasting
- going North on the only road to St. Theresa Shrine with Whale watching from the shore.
 ____________________________________________________________________

Freitag, 24. August

26 Stunden Fährfahrt von Juneau nach Petersburg, unserem letzten Stopp in Alaska. So lange waren wir noch nie auf einer Fähre. Wir gönnen uns eine Kabine und sind froh, nicht wie manch andere Mitreisende auf dem harten Boden der Aufenthalts-räume zu schlafen. Beim Frühstück sitzen wir zufällig neben Scott, kommen ins Gespräch. Er freut sich, dass wir zum Bimobil gehören, das er schon auf dem Autodeck entdeckt hatte. Wie das Leben so spielt: das Gespräch endet nach 4 Stunden gemeinsamer Reisedokumentation. Jetzt hat Scott - Herausgeber eines Reisemagazins, das in fast allen Touristenbüros ausliegt - 50 ausgewählte Fotos sowie 10 Kurzvideos unserer bisherigen Reise und will einen Bericht im nächsten Magazin und auch im Internet veröffentlichen. Wir sind gespannt …
www.ferryalaska.com  www.travelguidebook.com
-------------------------------
26 hours on the ferry from Juneau to Petersburg our longest ferry trip ever. Next morning we met Scott the publisher of the Travel Guide magazine. He was fascinated by our travel story and 4 hours later we had told him our 4 month journey in a compressed form. Let’s see what will come out of it in his next edition.
______________________________________________________________________

4 Tage Aufenthalt in Petersburg, mit 3.000 Einwohnern einziger Ort auf der Mitkof Insel (211 km²), erreichbar nur mit Schiff oder Flugzeug. Ein wirklich schmuckes Städtchen, auch Alaskas Klein-Norwegen genannt, 1898 von einem Norweger gegründet.
Wir haben außergewöhnlich schönes Wetter, strahlenden Sonnenschein, 20°C. So wetter-schön kann Alaska - wenn auch nur selten - sein! Umso mehr genießen wir unsere Tage auf der Insel.
Ein ganz besonderer Höhepunkt: Wir stehen mit traumhaftem Blick auf Meer und Berge zum Übernachten an einem kleinen Bach. Die Lachse springen und ein Bär war vor einer Stunde da, ungefähr 20 m von unserem WoMo entfernt hat er sich einen Fisch geholt und ist gemächlich wieder davongetrabt.
Ein weiteres Highlight: unsere mehrstündige Wanderung durch den Regenwald. Solch einen ungewöhnlichen Wanderweg hatten wir noch nie. Wir laufen, balancieren und klettern 10 km lang über Tausende von Holzstufen, sehen Adler, Rehe, keinen einzigen Menschen - Natur pur. www.petersburg.org 

-------------------------------------------
We stay 4 days in Petersburg, the little Norway with 3,000 inhabitants and a lot of scenery. We have exceptional good weather and enjoy the days on Mitkof island. One highlight is a black bear hunting for salmon next to our camper at dawn.
_____________________________________________________________________ 

Mittwoch, 29. August

Dienstagnacht so gegen 1 Uhr startet unsere letzte Fährfahrt-Etappe durch die Inside Passage von Petersburg nach Prince Rupert, Kanada. Zu unserer großen Überraschung wird beim Zwischenstopp in Ketchikan über den Lautsprecher gemeldet, dass wir jetzt das Schiff verlassen können und 7 Stunden Aufenthalt haben. Das freut uns und wir erkunden ganz in Ruhe Ketchikan, südlichste Stadt Alaskas und Anlaufstelle der riesigen  Kreuzfahrtschiffe, denen wir schon in Skagway und Juneau begegnet sind. Heißt: es gibt wieder viele Juweliergeschäfte … Am besten gefallen hat uns die Altstadt mit den auf Stelzen gebauten Häusern - sehr pittoresk. http://www.visit-ketchikan.com/
----------------------------------------------------
After a brief ferry stop from Petersburg to Prince Rupert, we learned that we have a 7 hour stopover in Ketchikan, which gave us another unexpected day in Alaska. We explored a very scenic town not only full of cruising ship tourists but also with plenty historic sites, like a totem pole collection and a historic waterfront. In addition spawning salmon could be viewed from almost downtown.
______________________________________________________________________

Goodbye Alaska

Rechtzeitig zum Sommer-ende verabschieden wir uns von Alaska. Im September werden hier die Bürgersteige hochgeklappt und das Warten auf den ersten Schnee beginnt.
Was uns zum Abschied noch betroffen machte, war ein Artikel in der Tageszeitung: zum ersten Mal seit es den Denali-Park gibt, wurde ein Tourist beim Wandern von  einem Grizzly getötet. Es blieb nichts übrig außer Blutspuren, Rucksack und Kamera. Die zeigte Fotos des friedlich grasenden Bären aus nächster Nähe.
http://www.usatoday.com/news/nation/story/2012-08-25/grizzy-bear-maul-denali-alaska/57322384/1 

------------------------
We say Goodbye to Alaska - just in time before the summer ends.
_____________________________________________________________________